Regelmässige Lern- und Spielaktivitäten... ... helfen nicht nur dabei, eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Eine kinderfreundliche Gestaltung wirkt sich auch positiv und beruhigend auf die gesamte Atmosphäre einer Unterkunft aus.
Unsere Projekte und Angebote für geflüchtete Kinder, Jugendliche und Familien
Save the Children Schweiz verfügt über eine breite Expertise im Aufbau und der Umsetzung von kindgerechten Betreuungs- und Förderungsangeboten und Kindesschutz-Massnahmen im Asyl- und Migrationsbereich. Unsere Angebote basieren auf der UN-Kinderrechtskonvention und stützen sich auf erprobte und evaluierte Programme aus der Schweiz und weltweit. Auf Wunsch der Kinder sprechen wir nicht von Flüchtlingskindern oder Kinderflüchtlingen, sondern von geflüchteten Kindern. Denn ihre Fluchtgeschichte ist nur ein einziger Aspekt ihres Lebens. Primär sind sie Kinder. Oder wie es die Cool Kids aus dem Buchprojekt Wir Kinder aus dem FlüchtlingsHeim beschreiben: „Wir wohnen im Heim, aber sind keine Flüchtlinge. Das ist für uns ein Schimpfwort. Wir sind Menschen und haben einen Namen.“
Derzeit setzen wir vier Projekte in enger Zusammenarbeit mit unseren Partner*innen im Asyl- und Migrationsbereich um:
Kinderfreundliche Zentren
Dank den Erfahrungen aus unserem Pilotprojekt Kinder- und Jugendfreundliche Räume und unserer Beratungstätigkeit in verschiedensten Asylunterkünften können wir Organisationen im Asyl- und Migrationsbereich individuell unterstützen.
Unser Angebot
Kinderfreundliche Räume einrichten Wir unterstützen Unterkünfte dabei, einen oder mehrere Räume kinderfreundlich einzurichten. Wir geben Empfehlungen zu Raumgestaltung, Material und Einkauf ab und helfen bei der Einrichtung.
Kinderfreundliche Aktivitäten durchführen mit Schulungen und Coachings In unseren Schulungen und Coachings leiten wir Mitarbeitende und Freiwillige Schritt für Schritt an, ein einfaches, aber qualitativ gutes Betreuungsangebot für Kinder und Jugendliche aufzubauen. Die Fachpersonen und Freiwilligen lernen wesentliche pädagogische Grundhaltungen kennen und üben, wie sie einfache Lern- und Spielangebote strukturieren und umsetzen können. In individuell ausgestalteten Coachings werden zudem Tipps und Tricks vermittelt, um mit den besonderen Herausforderungen in der Betreuung dieser heterogenen Kindergruppen umzugehen.
Hilfsmittel für kinderfreundliche Aktivitäten Wir stellen den Mitarbeitenden einen Ordner mit vielfältigen Anleitungen für Aktivitäten mit Kindern zur Verfügung. Für die Durchführung der Aktivitäten benötigt es keine Vorkenntnisse, wenig Vorbereitungszeit und kaum spezielles Material. Eine weitere Beschäftigungs- und Lernmöglichkeit stellen unsere Lern- und Spielsets dar.
Lern- und Spielwagen Bei Bedarf stellen wir Unterkünften einen unserer Lern- und Spielwagen zur Verfügung – ein mobiler kinder- und jugendfreundlicher Raum in einem Leiterwagen. Er enthält eine Grundausstattung an Spiel- und Bastelmaterial, so dass sofort mit kinderfreundlichen Aktivitäten losgelegt werden kann.
Allgemeine Schulungen Gerne geben wir unser Wissen weiter und bieten massgeschneiderte Schulungen für Fachpersonen und Freiwillige an. Unser Schulungsangebot auf einen Blick.
Downloads
Pädagogische Leitlinien Kinderfreundliche Räume pdf - 531,95 KB
Schulungsangebot pdf - 438,22 KB
Aktivitätenanleitungen (Anschauungsbeispiel) pdf - 2,44 MB
Impressionen aus unserer Arbeit
Seit 2019 sind neu auch dank unseren Pilotprojekten in allen Bundesasylzentren kinderfreundliche Räume und regelmässige Aktivitäten vorgeschrieben – dieser wichtige Schritt freut uns sehr!
Elternfreundliche Zentren
Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder. Erziehung und Betreuung ist für geflüchtete Eltern im Asyl- und Migrationskontext jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit einem Pilotprojekt unterstützen wir Asylzentren dabei, Eltern in Kollektivunterkünften bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu begleiten.
Das Projekt stärkt die Eltern in ihrer Erziehungsrolle, so dass sie ihren Kindern im Umgang mit Stress-unterstützen, in (ausser)schulischen Lernprozessen fördern und ihnen Orientierung und eine verlässliche Beziehung vermitteln können.
Elternarbeit in einer Unterkunft verankern Das Elternprojekt kann je nach Möglichkeiten der Unterkunft im Deutsch-Unterricht, in Sprechstunden, bilateralen Gesprächen, Hausversammlungen oder kinderfreundlichen Aktivitäten umgesetzt werden. Die Mitarbeitenden und Freiwilligen werden an drei halbtägigen Schulungen in die drei inhaltlichen Themenschwerpunkte eingeführt und anschliessend beim Aufbau der Elternarbeit individuell begleitet. Bei Bedarf können erste Eltern-Aktivitäten exemplarisch gemeinsam mit den Fachpersonen von Save the Children Schweiz durchgeführt werden.
Materialien zur Umsetzung der Elternarbeit Die Unterkünfte erhalten ein Handbuch, welches Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Umsetzung von Gesprächen und Workshops mit Eltern enthält. Zudem erhalten sie Handouts für Eltern sowie Moderationskarten und Plakate, welche die wichtigsten Informationen in verschiedenen Sprachen darstellen. Die Unterlagen sind so aufbereitet, dass sie von Fachpersonen, Betreuungspersonen und Freiwilligen in einer Unterkunft innert kurzer Zeit selbständig umgesetzt werden können. Damit wird sichergestellt, dass die Elternarbeit langfristig in einer Unterkunft verankert wird.
Webseite für Eltern Zusätzlich finden Mitarbeitende und Eltern auf unserer Eltern-Webseite savethechildren.ch/parents weitere Informationen und Videos zu Gesundheit, Stress-Abbau oder Erziehung in verschiedensten Herkunftssprachen.
Kurzbeschrieb Elternprojekt pdf - 426,49 KB
Inhalte zum Projekt "Eltern stärken" pdf - 63,59 KB
Anschauungsbeispiele
Handout "Umgang mit Stress" (Deutsch) pdf - 665,98 KB
Handout "Erziehen mit Wärme und Struktur" (Arabisch) pdf - 521,23 KB
Handout "Kindern beim Lernen und in der Schule helfen" (Tigrinja) pdf - 489,37 KB
Die Zusammenarbeit mit Ihnen ist für uns und insbesondere für die bei uns wohnhaften Kinder und Familien von grossem Nutzen
Kindersichere Zentren
Unsere Dienstleistungen
Analyse und Empfehlungen Unsere Beratung basiert auf einem kinderrechtsorientierten Assessment. Mittels einer Unterkunftsbegehung und strukturierten Interviews mit Personal und Bewohner*innen vor Ort wird ein Bericht zuhanden des Leitungsgremiums erstellt. Im Prozess wird eine Unterkunft ganzheitlich aus Kindesschutz-Perspektive betrachtet. Es werden u.a. die bauliche Infrastruktur und Umgebung, die Zugänglichkeit und Nutzung von privaten und gemeinschaftlichen Räumen, potentielle Konfliktthemen, bestehende interne Verhaltensrichtlinien und Abläufe sowie vorhandenes Wissen zu Kindesschutzthematik analysiert. Im Bericht werden bestehende Lücken aufgezeigt sowie praktische Empfehlungen zur Verbesserung der kindersicheren Unterbringung formuliert. Die Institution priorisiert anschliessend die notwendigen Massnahmen und entscheidet über die nächsten Schritte. Save the Children begleitet die Institution bei Bedarf bei der Umsetzung der gewählten Massnahmen.
Entwicklung von Kindesschutz-Konzepten Ausgehend von der detaillierten Analyse unterstützen wir Organisationen im Asyl- und Migrationsbereich, für sie passende und umsetzbare Kindesschutz-Konzepte zu entwickeln. Dazu gehören u.a. - die Schaffung von sicheren Innen- und Aussenräumen sowie die Minimierung von potentiellen Risiken - die Entwicklung und Umsetzung von Verhaltensrichtlinien im Umgang mit Kindern sowie die Schulung des gesamten Teams zu diesen Richtlinien. - die Entwicklung und Umsetzung eines klar definierten Meldeprozesses von Verdachtsfällen oder konkreten Vorfällen - sowie eine umfassende Information und Unterstützung der Kinder und Eltern Die Checkliste für Kindesschutz-Konzepte im Asyl- und Migrationsbereich stellt die verschiedenen empfohlenen Elemente eines Kindesschutzsystems dar.
Allgemeine Schulungen Gerne geben wir unser Wissen weiter und bieten massgeschneiderte Schulungen für Fachpersonen und Freiwillige an. Unser Schulungsangebot auf einen Blick
Checkliste Kindesschutz im Asyl- und Migrationsbereich pdf - 688,77 KB
Kijuma – Kinder- und Jugendmagazin
Geflüchtete Kinder und Jugendliche werden im öffentlichen Diskurs selten direkt gefragt, wie es ihnen geht, wie sie ihr (temporäres) Zuhause in der Schweiz erleben und was sie sich für ihren Alltag und ihre Zukunft wünschen. Doch auch sie haben ein Recht darauf, angehört zu werden und sich partizipativ zu beteiligen.
Mit dem „Kijuma – Kinder- und Jugendmagazin“ werden geflüchtete Kinder und Jugendliche zu Redakteur:innen und bringen ihre Anliegen und Erfahrungen mit ihrer eigenen Zeitschrift in den öffentlichen Diskurs ein. Sie entscheiden aktiv mit, welche Inhalte und welche Form ihre Beiträge für die Zeitschrift haben sollen. Geflüchtete Kinder und Jugendliche sind erster Linie junge Menschen mit ganz individuellen Ideen, Interessen und Ansichten. Ihre Flucht ist nur ein Teil ihrer Biografie. So finden sich in der Zeitschrift nebst einem Einblick in den Alltag als Asylsuchende auch selbst geschriebene Lieder, Mini-Sprachkurse, Buchtipps, Comics, Portraits oder Zeichnungen.
Entwicklung einer Zeitschriften-Ausgabe in einer Asylunterkunft Im Rahmen einer Projektwoche wird in einer Asylunterkunft gemeinsam mit den dort lebenden Kindern und Jugendlichen eine Ausgabe der Kijuma-Zeitschrift entwickelt.
Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen Die teilnehmenden Kinder und Jugendliche werden mit kreativen und spielerischen Methoden dabei begleitet, eigene Beiträge für die Zeitschrift zu gestalten und ihre Ideen einzubringen.
Auseinandersetzung mit Kinderrechten Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen setzen sich zudem mit den Kinderrechten und ihrem Alltag in der Asylunterkunft und der Schweiz auseinander. Save the Children greift die von den Kindern und Jugendlichen formulierten Wünsche und Verbesserungsvorschläge auf und bespricht sie mit den zuständigen Stellen.
Publikation der Zeitschrift Die Zeitschrift erscheint drei Mal jährlich. Sie wird online publiziert und mittels Newsletter und SocialMedia beworben. Zielpublikum sind sowohl eine interessierte Öffentlichkeit, Behörden und Organisationen des Asylbereichs als auch andere geflüchtete Kinder und Jugendliche und an Kinder der Aufnahmegesellschaft
Impressionen aus der Redaktion
Archiv: Pilotprojekt "Kinder- und jugendfreundliche Räume"
Von 2016 bis 2018 haben wir in drei Asylzentren auf Bundesebene das Pilotprojekt „Kinder- und Jugendfreundliche Räume“ umgesetzt. Kinderfreundliche Räume sind ein von Save the Children international erprobtes und evaluiertes Programm zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die in Krisensituationen oder in Gemeinschaftsunterkünften leben.
Ende 2018 konnten wir das Pilotprojekt erfolgreich abschliessen. Während des Pilotprojektes konnten über 1000 geflüchtete Mädchen und Jungen an bis zu fünf Tagen pro Woche von einem altersgerechten professionellen Betreuungsangebot profitieren. Seit der Projektübergabe führen die Asylzentren der Projektstandorte die „Kinder- und Jugendfreundlichen Räume“ in Eigenregie weiter. Weitere Informationen finden Sie in der Projektdokumentation und den Medienberichten.
Bericht zum Pilotprojekt "Kinder- und jugendfreundliche Räume" pdf - 1,84 MB
Medienberichte zum Pilotprojekt "Kinderfreundliche Räume" pdf - 1,23 MB