Nach dem schwersten Erdbeben in Afghanistan seit zwei Jahrzehnten sind Teams von Save the Children und anderen Organisationen vor Ort, um die Schäden und dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Kinder und ihrer Familien zu ermitteln. Das Erdbeben der Stärke 5,9 ereignete sich in einer Tiefe von 10 km im Südosten Afghanistans in den frühen Morgenstunden des Mittwochs, als die meisten Menschen noch schliefen.

Gemäss aktuellen Berichten, haben mehr als 1’000 Kinder und Erwachsene ihr Leben verloren und etwa 1’500 Menschen wurden verletzt. Es ist jedoch zu erwarten, dass diese Zahlen noch steigen werden, wenn die Notfallteams die entlegenen und teilweise abgeschnittenen Gebiete erreichen.

Chris Nyamandi, der Landesdirektor von Save the Children in Afghanistan, sagte:
„Save the Children macht sich grosse Sorgen um die mehr als 118’000 Kinder, die schätzungsweise von dem Erdbeben im Südosten Afghanistans betroffen sind. Uns liegen Berichte über Menschen vor, die im Freien unter Plastikplanen Zuflucht gesucht haben, und viele Kinder sind nun höchstwahrscheinlich ohne sauberes Trinkwasser, Nahrung und einen sicheren Schlafplatz.

Kinder gehören zu den am stärksten gefährdeten Personen nach Naturkatastrophen, da für sie ein grösseres Risiko besteht, zu verhungern, an ihren Verletzungen zu sterben oder sich mit ansteckenden Krankheiten zu infizieren. Wenn sie von ihren Angehörigen getrennt werden oder zu Waisen werden, sind sie ausserdem der Gefahr von Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt.

Unsere Mitarbeitenden sind vor Ort und auf dem Weg in die am schlimmsten betroffenen Gebiete, um die Schäden zu evaluieren, die unmittelbaren Bedürfnisse der Kinder und Familien zu verstehen. Wir haben wichtige Güter für die Nothilfe wie Blachen, warme Decken, Kleidung und Schuhe für Kinder und Kochutensilien, die wir in die betroffenen Gebiete transportieren und verteilen können. Wir sind auch darauf vorbereitet, Familien mit Bargeld zu unterstützen. Das ist in Krisen wie dieser, in denen die Familien alles verloren haben, sehr wichtig ist.“

Kinder gehören zu den am stärksten gefährdeten Personen nach Naturkatastrophen, da für sie ein grösseres Risiko besteht, zu verhungern, an ihren Verletzungen zu sterben oder sich mit ansteckenden Krankheiten zu infizieren.

Chris Nyamandi
Chris Nyamandi Landesdirektor, Save the Children Afghanistan

Die Kinder Afghanistans haben jahrelang gelitten, und dieses Erdbeben in den südöstlichen Provinzen Afghanistans ist nur ein weiterer Schlag für ein Land, das bereits am Rande des Abgrunds steht.

Als Kinderrechtsorganisation appellieren wir an die internationale Gemeinschaft, dringend zusätzliche humanitäre Hilfe bereitzustellen, nicht nur für die Erdbebenhilfe, sondern auch für die allgemeine Krise in Afghanistan, wo mehr als 18 Millionen Kinder und Erwachsene – fast 50 % der Bevölkerung – Hunger leiden. Angesichts dieser Katastrophe sehen wir, wie sehr die Gesundheitsversorgung und die öffentlichen Dienste in den letzten 12 Monaten geschwächt wurden und wie wichtig umfangreiche Hilfe ist, um die Grundversorgung – etwa in Krankenhäusern – wieder in Gang zu bringen.

Fast
50 %

der Bevölkerung in Afghanistan leiden Hunger.

Save the Children unterstützt seit 1976 Kinder und Familien in ganz Afghanistan und schützt die Rechte von Kindern, auch in Zeiten von Konflikten, Regimewechsel und Naturkatastrophen. Wir haben Programme in 9 Provinzen und arbeiten mit Partnern in weiteren sechs Provinzen zusammen. Wir leisten Hilfe in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Kinderschutz, Unterkunft, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene sowie Ernährungssicherheit und Existenzsicherung.

KRISE IN AFGHANISTAN!

Dringend Hilfe nötig!

Jetzt Spenden für Kinder in Not