Zwei Jahre nach dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine leben Millionen Kinder dort noch immer im Ausnahmezustand: Sie haben Angst vor Raketenangriffen, können nicht raus gehen, um zu spielen oder die Schule besuchen. Die anhaltenden Kämpfe gefährden ihr Leben, ihre Häuser und Schulen sind zerstört, und ihre Eltern können oft kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten. Das zeigt eine Analyse von Save the Children.

Die Zwillinge Kateryna* und Yevhenii*, fünf Jahre alt, sitzen auf der Treppe ihres Hauses in Dnipro, Ukraine, das bei einem Raketenangriff beschädigt wurde. © Anastasiia Zahoskina / Save the Children

Eine Kindheit im Bombenkeller: Viele Kindern in der Ukraine leben zwei Jahre nach Beginn des Konfliktes noch immer in grosser Unsicherheit. Der Angriffskrieg, der am 24. Februar 2022 begann, hat das Leben von 7,5 Millionen Kindern für immer verändert. Kämpfe, Angriffe auf die zivile Infrastruktur, Vertreibung, schweres emotionales Leid und Verlust von Angehörigen sind für Millionen von Kindern in der Ukraine zur neuen Normalität geworden.

630’000 ZURÜCKGEKEHRTE KINDER IN GROSSER NOT

Es ist die am schnellsten wachsende Vertreibungskrise, die es in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg gab: Seit der Eskalation des Konflikts verliessen mehr als 15 Millionen Menschen in der Ukraine ihre Heimat. Noch immer befinden sich knapp 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine im Ausland auf der Flucht, weitere 3,7 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes vertrieben. Rund 4,5 Millionen Vertriebene kehrten trotz des anhaltenden Krieges in ihre Heimat zurück, darunter 1,1 Millionen Kinder. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind 630’000 dieser Kinder mit prekären Lebensbedingungen und erhöhten Gefahren konfrontiert.

Die Angst ist ständig präsent. Man weiss nicht, wohin die Raketen fliegen, man weiss nicht, wie man weiterleben soll und was als nächstes passieren wird. Es ist unmöglich, Pläne zu haben. Und unser Traum ist es, dass der Krieg schneller endet. Das ist der gemeinsame Traum eines jeden Menschen in der Ukraine.

Olha*, 42 Jahre lebt mit ihren drei Kindern in Dnipro in der Ukraine

Olha*, ihre Tochter Arina*, 12 Jahre und die fünfjährigen Zwillinge Kateryna* und Yevhenii* leben in Dnipro. Ihre Wohnung wurde durch einen Raketenangriff am 29. Dezember 2023 beschädigt – das Gebäude, in dem sie leben, war nur 200 Meter von der Einschlagstelle der Rakete entfernt. Als die Situation sicherer wurde, kehrte die Familie in ihre Wohnung zurück und musste feststellen, dass die Fenster fast herausgesprengt waren und Lücken zwischen Fensterrahmen und Wänden hinterliessen. Vorübergehend wurden sie mit Montageschaum repariert, aber die Fenster müssen ersetzt werden. Save the Children hat der Familie Bargeld zur Verfügung gestellt, um die Reparatur ihres Hauses zu unterstützen.

Zum Bericht "Hoffnung im Krieg"
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2,18 Mio Menschen erhielten Nothilfe Wir konnten in den vergangenen zwei Jahren 2,18 Millionen Menschen in der Ukraine mit humanitärer Hilfe erreichen.

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Über 319'000 Existenzen gesichert Wir konnten 319'349 Menschen bei der Existenzsicherung unterstützen und Kinder und ihre Familien u.a. mit Bargeldhilfen erreichen.

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Knapp 104'000 Kinder mit Bildung erreicht Wir haben 103'723 Kinder mit Bildungsangeboten unterstützt und ein Stück Normalität gegeben, z.B. durch digitale Lernangebote.

WIR FORDERN: STOPP VON ANGRIFFEN AUF BEWOHNTE GEBIETE

Save the Children fordert den Schutz der Zivilbevölkerung in der Ukraine und einen Stopp von Angriffen auf bewohnte Gebiete. Humanitäre Hilfe muss uneingeschränkt und ungehindert bei den Bedürftigen ankommen, auch in den vom Krieg betroffenen Gebieten. Wir sind seit 2014 in der Ukraine tätig und haben die Massnahmen seit der Eskalation des Krieges im Februar 2022 ausgeweitet.

Kinder und Familien in der Ukraine und weiteren Kriegs- und Krisengebieten brauchen langfristig Hilfe. Herzlichen Dank für Ihre Spende, die wir dort einsetzen, wo es am dringendsten ist.

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