Vor sechs Monaten richteten gewaltige Erdbeben in der Türkei und in Syrien dramatische Schäden an und forderten mehrere Zehntausend Opfer. Seit Beginn sind wir vor Ort und unterstützen Betroffene. Erfahren Sie hier, was wir mit unserer Hilfe bewirken konnten.

Als im vergangenen Februar verheerende Erdbeben in Syrien und der Türkei über 50’000 Menschenleben und mehr als 100’000 Verletzte forderten, leisteten wir Soforthilfe mit Lebensmittelpaketen, Hygienesets und Notunterkünften. Sechs Monate später sind wir immer noch vor Ort, um Schulen wiederaufzubauen und Kinder bei der Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse zu begleiten. Während der Wiederaufbau im Gange ist, verschärfen die Sommertemperaturen das Risiko für Krankheiten wie Cholera oder Krätze.

Mithilfe der grosszügigen Unterstützung unserer Spender:innen konnten wir knapp 587’000 Betroffene, darunter über 318’000 Kinder erreichen. Herzlichen Dank!

23 Mio.

Menschen sind von den Erdbeben betroffen – darunter etwa 7 Millionen Kinder.

Icon Not-und-Katastrophenhilfe

Für 547'294 Personen haben wir temporäre Unterkünfte und lebenswichtige Güter zur Verfügung gestellt.

Icon Essen

274'015 Betroffene haben wir mit Lebensmitteln und Bargeldhilfe unterstützt.

Icon Wasserhahn

196'396 Menschen haben wir mit Wasser sowie Sanitär- und Hygieneartikel versorgt.

Icon Kinderschutz

18'852 Betroffene haben psychologische Unterstützung und Schutz erhalten.

Icon Bildung

13'077 Kinder haben wir bei ihrer Rückkehr zur Bildung unterstützt.

Icon Stetoskop

12'125 Menschen haben wir gesundheitlich versorgt.

Unsere Hilfe in der Türkei

Jedes dieser Kinder hat seine ganz eigene Geschichte zu erzählen. Nachfolgend berichten wir, wie das Erdbeben die Leben von vier Familien erschüttert hat und wie Save the Children sie unterstützt.

Erlebnisse durch Spielen verarbeiten

Die beiden Schwestern Eda (10) und Ayse (6) überlebten zwar die schrecklichen Erdbeben, verloren aber ihr Zuhause. Nachdem sie in verschiedenen provisorischen Unterkünften untergekommen sind, leben sie nun vorübergehend mit etwa 40 Verwandten zusammen. Die beiden besuchen einen Schutz- und Spielraum, der von Save the Children eingerichtet wurde.

"Bevor wir hierhergekommen sind, waren meine Kinder verängstigt und wollten ständig meine Hand halten", sagt Mutter Melis.

Durch das gemeinsame Spielen mit anderen Kindern können die Mädchen nun in einem sicheren Umfeld ihre Erlebnisse verarbeiten.

"Ich fühle mich im Schutz- und Spielraum sehr wohl und glücklich", erzählt die 10-jährige Eda.

Teams besuchen betroffene Kinder

Wie viele andere Familien in der türkischen Provinz Hatay haben auch Eylül (10) und ihre Cousine Sümeyye (7) beim Erdbeben Angehörige verloren.

Aktuell leben die beiden mit ihren Familien in Zelten, unweit der zerstörten Stadt Antakya neben ihren Kühen, Hühnern und Bienen. Eylül teilt sich das Zelt mit ihrer 10-köpfigen Familie. Das sind neben ihrer Mutter, ihrem Vater und ihren Geschwistern auch ihre Grosseltern.

Nach dem Erdbeben hat Save the Children die Familien von Eylül und Sümeyye mit Lebensmittelpaketen und Hygienesets unterstützt. Ausserdem besuchen unsere Teams die Kinder in den betroffenen Gebieten und führen mit ihnen Aktivitäten durch, die ihnen beim Entspannen und Verarbeiten ihrer Erlebnisse helfen. "Ich wünschte, dieses Erdbeben hätte nicht stattgefunden. Ich wünschte, niemand wäre gestorben oder hätte gelitten", sagt die 10-jährige Eylül.

Unsere Hilfe in Syrien

Nothilfe für mehrmals vertriebene Familie

Die Brüder Mamdouh (8) und Adel (22) haben zusammen mit ihren Eltern aufgrund des Erbebens ihr Haus in Aleppo in Nordsyrien verloren und mussten in ein Zelt ziehen. Dies ist jedoch nur die letzte von mehreren Vertreibungen, die die Familie durchgemacht hat.

"Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie oft wir vertrieben wurden", sagt Vater Dia. Ursprünglich kommt die Familie aus einem Vorort von Damaskus. Dort lebten sie zweimal unter Belagerung und wurden zweimal vertrieben, bevor sie in den Norden nach Idlib flüchteten. Da lebte die Familie fast ein Jahr lang, bis sie aufgrund eines Bombenangriffs ihr Haus verlor und nach Aleppo im Nordwesten Syriens zog, wo sie nun vom Erdbeben heimgesucht wurde.

Wir unterstützen die Familie über eine Partnerorganisation mit Lebensmitteln und Wasser, Teppichen, Matratzen und Kleidern.

Unterkunft und Medikamente für Überlebende

Die Geschwister Ahmad (12) und Dina (6) schliefen, als das Erdbeben ihr Haus in Aleppo im Norden Syriens traf. Ihre Eltern versuchten, die Kinder vor der herabfallenden Decke zu schützen. Dabei brach sich ihr Vater Lutfi den Rücken.

Die Familie war etwa vier Stunden in den Trümmern gefangen, bis die Nachbarn die Hilferufe hörten. Ihr Haus wurde vollständig zerstört – die Familie hat ihr ganzes Hab und Gut in den Trümmern verloren. Sie stehen vor dem Nichts.

"Meine Tochter schreit und brüllt im Schlaf genauso wie damals, als sie schlief und das Gebäude einstürzte. Sie stellt sich immer noch vor, dass wir unter den Trümmern liegen", sagt Mutter Amani. Die Familie lebt in einem Zelt, das unsere Partnerorganisation zur Verfügung gestellt hat. Zudem versorgten sie Ahmad, Dina und ihre Eltern mit Decken, Lebensmitteln, Kleidern und Medikamenten für Vater Lufti.

Helfen Sie jetzt Kindern in Not

Save the Children setzt alles daran, dass die am stärksten benachteiligten Kinder weltweit gesund aufwachsen, lernen und geschützt sind. Jede Spende zählt und wird dort eingesetzt, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

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