Hunderttausende afghanische Geflüchtete in Pakistan sind erneut obdachlos geworden, nachdem ihre Flüchtlingslager durch die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan verwüstet wurden.

Menschen versammeln sich in den überfluteten Strassen von Khairpur Nathan Shah, Dadu Sindh, Pakistan

Etwa 800’000 Flüchtlinge, darunter auch Afghaninnen und Afghanen, sind von den Überschwemmungen betroffen. In  ganz Pakistan sind dadurch fast 1’600 Menschen ums Leben gekommen und Millionen von Menschen obdachlos geworden. In den Provinzen, in denen die Überschwemmungen am schlimmsten waren – Belutschistan, Sindh und Khyber Pakhtunkhwa – leben 80 % der 1,3 Millionen afghanischen Flüchtlinge in Pakistan. Fast die Hälfte davon sind Kinder.  Viele von ihnen flohen aus Afghanistan, als die Taliban im August letzten Jahres die Kontrolle wiedererlangten.

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UNO erhöht finanziellen Beitrag Die UNO hat entschieden, dass die Hilfe für Flutkatastrophe in Pakistan von 160 Mio. USD auf 816 Mio. erhöht wird. Ein Drittel des Landes wurde durch die Überschwemmungen verwüstet und 33 Millionen Menschen, darunter 16 Millionen Kinder, sind betroffen.

In Belutschistan, wo mehr als 310’000 afghanische Flüchtlinge leben, wurden schätzungsweise 65’000 Häuser vollständig zerstört und viele weitere beschädigt.

Mirwais (45) floh vor 11 Monaten, kurz nachdem die Taliban die Kontrolle über Afghanistan zurückerobert hatten, mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Söhnen aus seinem Heimatland in ein Flüchtlingslager in Belutschistan. Da er nirgendwo wohnen konnte und kein Einkommen hatte, lieh sich Mirwais Geld, um ein paar kleine Zimmer für seine Familie zu bauen. Doch weniger als ein Jahr nach der Ankunft der Familie wurde ihr Haus völlig zerstört. Sie haben alles verloren. Mirwais erklärt:

Icon Familie

Kinder und Familien betroffen Seit den Überschwemmungen in Pakistan im Juni wurden mehr als zwei Millionen Häuser zerstört und 7,6 Millionen Menschen obdachlos. Hunger und Krankheiten sind weit verbreitet – das Land steht jetzt vor einem grossen Gesundheitsnotstand.

Die Bedingungen in Afghanistan waren wirklich schlecht. Wir haben durch den Krieg gelitten. Wir kamen hierher... und kaum waren wir hier, kam die Flut. Jetzt befinden wir uns im gleichen Elend wie zuvor in Afghanistan.

Mirwais afghanischer Vater

Neue Untersuchungen haben ergeben, dass 70 % der Familien im Freien schlafen, ohne einen geeigneten Unterschlupf zu haben. Eine von fünf Familien ist zudem ohne Zugang zu sauberem Wasser und muss aus verseuchten Kanälen oder Flüssen trinken. Kinder, die ohne Unterkunft und sauberes Trinkwasser im Freien schlafen, sind ernsthaft von lebensbedrohlichen Krankheiten wie Malaria, Ruhr und Durchfall sowie Insekten- und Schlangenbissen bedroht.

Katastrophen wie diese werden noch tödlicher, wenn sie die Ärmsten und Schwächsten, wie Flüchtlinge, treffen. Viele Flüchtlinge lebten in kleinen Häusern aus Lehm, die gegen die gewaltigen Überschwemmungen keine Chance hatten. Stellen Sie sich vor, Sie müssen mit Ihren kleinen Kindern vor dem Krieg fliehen, und nur wenige Monate später wird das Wenige, was Ihnen geblieben ist, von den Fluten weggespült. Das Elend ist unendlich gross.

Khuram Gondal Landesdirektor von Save the Children in Pakistan

Save the Children vor Ort

Save the Children leistet Nothilfe für Familien wie die von Mirwais, die alles verloren haben, einschliesslich Lebensmittel, Notunterkünfte und medizinische Versorgung. In Pakistan arbeiteten wir mit lokalen Partnern zusammen, um den Familien in am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Regionen Soforthilfe zu leisten. Wir sorgen dafür, dass sie mit dem Nötigsten versorgt werden, z. B. mit Lebensmitteln, Hygiene- und Haushaltspaketen. Darüber hinaus erhalten die Gemeinden Schulungen zur Verwendung der bereitgestellten Kits, zur Förderung der Hygiene sowie psychosoziale Erste-Hilfe-Kurse. 8’840 Menschen profitieren von dieser Hilfe, darunter 4’080 Kinder. Ausserdem führen wir Bildungs- und Ausbildungsprogramme für afghanische Flüchtlinge durch, die in den pakistanischen Distrikten Belutschistan und Chaman leben.

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Es fehlt an finanziellen Mitteln Es ist über einen Monat her, seit die pakistanische Regierung die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten hat. Nur 37 Prozent des von der UNO für die Flutkatastrophe festgelegten Ziels sind erreicht worden. Das ist ein völliges moralisches Versagen.

Die Fluten gehen zwar langsam zurück, aber das Ausmass des menschlichen Leids und der Verwüstung, die sie hinterlassen haben, ist schlichtweg entsetzlich. Millionen von Menschen schlafen unter freiem Himmel. Hunger und Krankheiten sind weit verbreitet, und die Krankenhäuser, die nicht zerstört wurden, sind überfüllt und überlastet.

Khuram Gondal Landesdirektor von Save the Children in Pakistan

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