Bereits 1050 Mädchen konnten seit Einführung des Projekts im Juli 2019 das sechsmonatige Programm absolvieren.
Die aus Myanmar kommenden Rohingya-Mädchen in Bangladesch können dort nicht zur Schule. Save the Children ermöglicht ihnen die Schulbildung, indem Mädchen gleichaltrige Mädchen unterrichten – ein Erfahrungsbericht von Andreas Brüchle.
Ein Mitarbeiter von Save the Children vor Ort im Gespräch mit den Mädchen während des Unterrichts
Dafür hat Save the Children spezielles Unterrichtsmaterial entwickelt, das den Schülerinnen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Während des sechsmonatigen Programms lernen die Kinder das Lesen, Schreiben, Rechnen sowie Grundkenntnisse in Englisch und Burmesisch.
Es freut mich enorm zu sehen, dass seit Einführung des Projekts im Juli 2019, auf diese Weise bereits 1050 Mädchen das sechsmonatige Programm absolvieren konnten. Der Unterricht findet nach einem detaillierten Stundenplan in Dreier- oder Vierer-Gruppen statt im Zuhause der Mädchen in dafür vorgesehenen Räumen. Da dort ein chronischer Platzmangel herrscht, ist es entscheidend, solche Räume zu finden und für den Unterricht zu halten.
Was hat dich am meisten beeindruckt während dieser Reise?
Welches Erlebnis bleibt dir auch in Zukunft in Erinnerung – positiv oder negativ?
Grundsätzlich positiv war die Begegnungen mit den Menschen vor Ort, wie zum Beispiel die Mitarbeitenden von Save the Children in Bangladesch, die sich für die Projekte einsetzen und entsprechend der Planung umsetzen. Oder unsere kompetenten lokalen Kooperationspartner, ohne die wir das Projekt nicht so schnell hätten realisieren können.
Und nicht zuletzt die Instruktorinnen in den Programmen und deren Schülerinnen: Trotz der eigentlich verzweifelten Lage mit wenig Zukunftsaussichten im Flüchtlingscamp geben sie sich nicht auf, sondern versuchen mit viel persönlichem Einsatz und Optimismus eine Basis für ihre Zukunft zu schaffen.
Negativ bleibt mir das allgegenwärtige Müllproblem in Erinnerung, das mir schlimmer erscheint als in den anderen Ländern, die ich bisher bereist habe. Es ist nicht nur ein ästhetisches und gesundheitliches Problem, sondern der Müll verstopft auch die offenen Abwasserkanäle, die dann in der Regenzeit das Wasser nicht mehr ableiten. So werden ganze Viertel überschwemmt. Das Problem ist den meisten Einwohner:innen, mit denen wir sprechen konnten, bewusst, aber eine Lösung zeichnet sich nicht ab.
Was wünschst du dir für die Rohingya-Geflüchteten, wenn du einen Wunsch frei hättest?
Es wäre wünschenswert, wenn sich endlich eine dauerhafte Perspektive für die Rohingyas ergäbe. Ich wünsche ihnen und ihren Familien, dass sie wieder Stabilität und Sicherheit finden mit einem permanenten Zuhause, sich so auch mental vom Erlebten erholen und sich eine bessere Zukunft für die Kinder aufbauen können.
HELFEN SIE JETZT KINDERN IN NOT
Save the Children setzt alles daran, dass die am stärksten benachteiligten Kinder weltweit gesund aufwachsen, lernen und geschützt sind. Jede Spende zählt und wird dort eingesetzt, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.