Wir sind extrem bestürzt über den Tod von vier Kindern, die am Mittwochmorgen während heftiger Bombardierung in der syrischen Provinz Idlib ums Leben kamen. Auch zwei Mitarbeitende einer Partnerorganisation von Save the Children wurden bei den Angriffen getötet.

Ein zerstörtes Haus in Idlib, Syrien (Archivbild) © Save the Children

Im Rahmen der Bombardierungen starb ein Mädchen im Alter von vier Jahren auf dem Schulweg in der Stadt Ariha, südlich von Idlib. Zwei weitere Kinder wurden in Kafraya und ein viertes Kind – ein zehnjähriger Junge – in der Stadt Idlib getötet. Zudem kamen während der heftigen Bombardierung auch zwei Mitarbeitende einer unserer Partnerorganisationen ums Leben. Dutzende weitere Menschen wurden verwundet.

Eine Grundschule in Kafraya, die von einem Partner von Save the Children betrieben wird, wurde getroffen, während sich etwa 150 Kinder in den Klassenzimmern aufhielten. Obwohl niemand an der Schule bei dem Vorfall verletzt wurde, wurden ein Schüler der Schule und sein Bruder in ihrem Zuhause getötet.

Die Schule wurde vom Beschuss getroffen... Ein Geschoss fiel ein oder zwei Meter von der Aussenmauer entfernt. Hätte es draussen Kinder gehabt, wäre dies eine Katastrophe gewesen.

Lehrer der betroffenen Schule

Nach diesen Vorfällen setzten wir als Vorsichtsmassnahme die Arbeit in zwei von uns unterstützten Impfzentren in Idlib aus. Als Folge daraus ist die Lieferung von Impfstoffen an Kinder beeinträchtigt, so dass mehr Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Kinder, die Termine hatten, weiter zu betreuen. In den Zentren werden jeden Monat 500 Kinder geimpft.

Dies ist eine weitere äusserst traurige Nachricht. Es ist erschreckend zu sehen, wie Schulen und zivile Bereiche angegriffen werden. Schulen sollten Orte des Lernens und der Sicherheit sein, nicht des Krieges.

Sonia Khush Länderdirektorin von Save the Children in Syrien

„Die Zivilbevölkerung trägt weiterhin die Hauptlast von Angriffen wie diesen. Wir rufen alle Kriegsparteien auf, dafür zu sorgen, dass Kinder und Zivilisten geschützt werden und das internationale und humanitäre Recht respektiert wird“, so Khush weiter.

Die jüngsten Angriffe hätten für die Menschen in Idlib nicht zu einem schlechteren Zeitpunkt kommen können. Sie befürchten eine neue Welle der Vertreibung, wenn die Gewalt anhält. In den vergangenen zwei Tagen gab es schwere Regenfälle und Überschwemmungen in neun Vertriebenenlagern. Rund eine Million Menschen sind in diesem Jahr bereits vertrieben worden und stehen vor einem harten Winter.

save the children apelliert zur Einstellung der Konflikthandlungen

In den letzten Wochen kam es in mehreren Gebieten im Nordwesten Syriens zu einer Eskalation der Gewalt, die jede Chance auf einen dauerhaften Frieden zunichte zu machen droht. Wir fordern die sofortige Einstellung der Konflikthandlungen. Alle Seiten müssen das humanitäre Völkerrecht respektieren und Schulen, Krankenhäuser und andere lebenswichtige zivile Infrastrukturen vor Angriffen schützen. Kinder sind besonders anfällig für die Auswirkungen von Sprengstoffwaffen, und die Kriegsparteien sollten besondere Anstrengungen unternehmen, um sie zu schützen.

Trotz der Verabschiedung einer Resolution des UN-Sicherheitsrates, in der eine weltweite Einstellung der Feindseligkeiten zu Beginn dieses Jahres gefordert wird, werden weiterhin Kinder in Konflikten getötet. Statt eines Waffenstillstands bringt die anhaltende Gewalt die Kinder Syriens und ihre Gemeinschaften an den Rand des Abgrunds und behindert den Kampf gegen den Ausbruch von COVID-19.

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