Nach der Explosion in Beirut wurden viele Kinder von ihren Eltern getrennt. Wir rufen dazu auf, dass die Sicherheit und das Wohlergehen von Kindern sowie ihre Wiedervereinigung mit den Eltern zu einem zentralen Punkt der Hilfsleistungen gemacht werden.

Nach der Explosion in Beirut häufen sich die Berichte, dass Kinder von ihren Eltern getrennt wurden. In einer solch prekären Situation rufen wir dazu auf, dass die Sicherheit und das Wohlergehen von Kindern sowie die Wiedervereinigung mit Eltern und Verwandten zentrale Bestandteile der Hilfsleistungen sein müssen.

Folgen der Explosion für Kinder traumatisch

Bei der Explosion verloren Kinder ihr Leben oder wurden schwer verletzt. Andere verloren Eltern und Familienmitglieder oder wurden von ihnen getrennt. Nach der Explosion wurde der Bevölkerung gesagt, dass sie wegen des giftigen Gases, das von der Explosionsstelle ausging, vorübergehend nicht nach draussen gehen kann. Hinzu kommt, dass Verletzungen wie Schnittwunden und äussere Blutungen in den Krankenhäusern nicht behandelt werden, da fast alle Spitäler in Beirut ihre Kapazität erreicht haben und überlastet sind.

All diese schrecklichen Eindrücke können für ein Kind äusserst traumatisierend sein. In solchen Zeiten ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, dass sie sicher sind und sich geschützt fühlen, dass sie Menschen haben, denen sie vertrauen, mit denen sie reden können und dass ein System zur Zusammenführung von Kindern mit ihren Eltern oder anderen Familienmitgliedern eingerichtet wird. Der Aufbau eines solchen Systems ist eine grosse Herausforderung, Save the Children ist bereit, dies bei Bedarf zu unterstützen.

Unsere Mitarbeitenden vor Ort berichten, dass Menschen begonnen haben, ihre Häuser anderen anzubieten, die durch die Explosion obdachlos geworden sind und alles verloren haben. Wir stehen mit gefährdeten Familien in Kontakt, um zu sehen, ob ihnen Schaden zugefügt wurde und wie wir sie unterstützen können. Wir sind bereit zu helfen und sicherzustellen, dass die Kinder sicher und geschützt und genug zu Essen haben.

Medienberichten zufolge sind rund 300.000 Menschen obdachlos geworden. Das bedeutet, dass weit über 100.000 Kinder ihre Zuhause und alles, was sie haben, verloren haben.

Jad Sakr Länderdirektor von Save the Children im Libanon

Die Explosion hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können: während eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs, nur einen Tag nach der Aufhebung der COVID-19-Sperre in Beirut und kurz bevor eine neue Sperre in Kraft getreten wäre. Viele Menschen nutzten diese Gelegenheit, um nach draussen zu gehen oder sich am Meer aufzuhalten und ihren Sorgen zu entfliehen - ganz in der Nähe des Ortes, an dem sich die Explosion ereignete.

Jad Sakr Länderdirektor von Save the Children im Libanon

Wichtige Fragen zur Explosion im Libanon

Schreckliche Ereignisse wie dieses können grosse Auswirkungen auf Kinder haben: Sie sahen, wie ihre Häuser zerstört wurden, haben möglicherweise Familienmitglieder verloren oder wurden selbst verletzt, und es wurde ihnen gesagt, dass sie wegen des giftigen Gases, das von der Explosionsszene ausging, vorübergehend nicht nach draussen gehen können. Verletzungen wie Schnittwunden und äussere Blutungen werden in den Krankenhäusern nicht behandelt, da fast alle Gesundheitseinrichtungen in Beirut ihre volle Kapazität erreicht haben und überlastet sind.

Das kann für ein Kind äusserst traumatisch sein. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Kinder sicher und geschützt sind und dass ein System zur Wiedervereinigung der Kinder mit ihren Eltern oder anderen Familienmitgliedern eingerichtet wird.

Wir setzen uns mit allen Kindern, Familien und Gemeinschaften, mit denen wir zusammenarbeiten und die an unseren Programmen teilnehmen, in Verbindung, um sicherzustellen, dass sie in Sicherheit sind. Wir kümmern uns auch um unsere eigenen Mitarbeitenden; viele von ihnen leben in Beirut und sind, wie der Rest der Bevölkerung, von dieser Katastrophe betroffen.

Sobald die Such- und Rettungsaktionen abgeschlossen sind, wird Save the Children das Ausmass der Schäden und die Auswirkungen der Explosion auf die am stärksten benachteiligten Kinder und Familien einschätzen, einschliesslich ihrer unmittelbaren und dringendsten Bedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft und psychosozialer Unterstützung. Viele Kinder haben möglicherweise traumatisierende Erfahrungen gemacht, die sich in ihr Gedächtnis eingebrannt haben und es wird von entscheidender Bedeutung sein, dies in unseren Projekten zu berücksichtigen.

In den kommenden Wochen werden wir Nahrungsmittelhilfe, persönliche Hygieneartikel und psychologische Erste Hilfe für Kinder und Betreuungspersonen bereitstellen. Wir werden uns besonders auf die Suche nach Familienangehörigen und die Arbeit zur Familienzusammenführung konzentrieren, da Kinder Berichten zufolge im Chaos der Explosion von ihren Angehörigen getrennt wurden.

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