Kinder vermisst Nach dem verheerenden Brand werden noch immer 23 Rohingya-Kinder vermisst. Bisher haben wir schon 289 Kinder wieder mit ihren Familien vereinen können.
Drei Tage nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Cox's Bazar in Bangladesch werden noch immer 23 Rohingya-Kinder vermisst. Das Feuer vom Montag verbrannte Tausende Unterkünfte aus hochentzündlichem Bambus und Planen. In den Flammen kamen Angaben zu Folge 11 Menschen um, darunter auch Kinder. 50'000 Menschen wurden obdachlos, Hunderte werden noch vermisst.
Chand Bibi (8) und ihre Mutter haben im Feuer alles verloren, das sie besitzen.
Darum gehts:
Grosses Elend vor Ort Tausende provisorische Unterkünfte wurden vom Feuer zerstört, 50'000 Menschen sind obdachlos.
Wir helfen Wir sind vor Ort und leisten psychosoziale erste Hilfe für verzweifelte Kinder und Familien, die durch den Brand traumatisiert wurden. Zudem haben wir zwölf temporäre Schutzräume für Kinder eingerichtet, die rund um die Uhr mit geschultem Kinderschutzpersonal und freiwilligen Helfern besetzt sind.
Tayeba Begum, eine freiwillige Rohingya-Mitarbeiterin vor Ort, floh mit ihrem Sohn aus dem Feuer, bevor das Feuer ihr Haus zerstörte. Sie sagte: „Als das Feuer hinter meinem Haus ausbrach, schnappte ich mir mein Kind und rannte mindestens einen Kilometer weit. Ich musste alles zurücklassen und rennen, um unser Leben zu retten. All meine Habseligkeiten wurden zu Asche verbrannt. Ich suchte später Schutz im Haus meines Bruders, der in der Nähe wohnt.
Ich sah, wie Flüchtlinge weinten und um ihr Leben rannten, aber sie konnten wegen des Stacheldrahtzauns nicht weit kommen. Nach einer Weile kam die Armee und machte Wege frei, um den Menschen die Flucht zu ermöglichen. Sie schnitten den Zaun vor unserem Haus heraus, und dann kam die Feuerwehr und half, das Feuer zu löschen. Sonst wäre auch das Haus, in dem wir Schutz suchten, niedergebrannt.
Das tun wir
Wir leisten psychosoziale erste Hilfe für verzweifelte Kinder und Familien, die durch den Brand traumatisiert wurden. Wir haben 12 temporäre Schutzräume für Kinder eingerichtet, die rund um die Uhr mit geschultem Kinderschutzpersonal und freiwilligen Helfern besetzt sind, und stellt Notunterkünfte zur Verfügung.
Wir sind allerdings besorgt um das Wohlergehen von Schwangeren, Neugeborenen und Kindern unter fünf Jahren, die unter dem Mangel an Nahrung, Wasser und Zugang zu medizinischer Versorgung leiden, da nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens sechs Gesundheitseinrichtungen durch das Feuer zerstört wurden. Hilfsorganisationen arbeiten daran, Wasserflaschen an Flüchtlinge zu verteilen und mobile Wassertanks zu installieren. Save the Children und andere Organisationen stellen mobiles medizinisches Personal und Krankenwagen für Überweisungen bereit.
Der Länderdirektor von Save the Children in Bangladesch, Onno van Manen, sagte:
Die Rohingya-Flüchtlinge haben bereits mehr durchgemacht, als ein Mensch - und erst recht ein Kind - in seinem Leben durchmachen sollte. Familien mussten wegen extremer Gewalt aus ihren Häusern fliehen und leben nun in einem überfüllten Flüchtlingslager, nur um zu sehen, wie das Wenige, das ihnen geblieben ist, niedergebrannt wird. Zu dieser Verwüstung kommt hinzu, dass Flüchtlinge, die bereits alles verloren haben, auch noch den Verlust ihrer Kinder betrauern.
„Die durch das Feuer verursachte Verwüstung ist eine weitere grausame Erinnerung daran, dass Kinder, die in den Lagern in Cox’s Bazar festsitzen, einer düsteren Zukunft entgegensehen. Einfach ausgedrückt: Trotz der unermüdlichen Bemühungen der humanitären Gemeinschaft ist ein Flüchtlingslager kein Ort, an dem ein Kind aufwachsen kann.“
„Wir tun alles, was wir können, um den Flüchtlingen zu helfen, die durch das Feuer vertrieben wurden, und den Kindern die Hilfe zu geben, die sie brauchen, um sich von den Schrecken zu erholen, die sie erlebt haben. Wir arbeiten auch rund um die Uhr, um Kinder vor weiteren Gefahren für ihre Sicherheit zu schützen, wie z.B. dem Kinderhandel, der nach einer Krise wie dieser zunehmen kann. Aber die humanitäre Hilfe für die Rohingya-Krise ist immer noch unterfinanziert, und wir brauchen dringend die internationale Gemeinschaft, um Ressourcen für lebenswichtige Dienste bereitzustellen.“