UN-Kinderrechtskonvention Alle Mitgliedstaaten – ausser den USA – haben die Kinderrechtskonvention ratifiziert. Damit ist sie das UNO-Vertragswerk mit der weltweit grössten Akzeptanz.
Kinder haben Rechte
Alle Kinder, ganz egal an welchem Ort sie aufwachsen, haben die gleichen Rechte. Nebst den allgemeinen Menschenrechten gibt es für Kinder eigene Rechte – die Kinderrechte. Denn Kinder und Jugendliche müssen besonders geschützt werden. Ihre Bedürfnisse unterscheiden sich von denen Erwachsener und sie können ihre Rechte nicht immer selbst einfordern.
Die Rechte der Kinder sind in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Diese wurde am 20. November 1989 einstimmig von der UNO verabschiedet und umfasst 54 Artikel. Darin steht unter anderem, dass jedes Kind ein Recht darauf hat, gesund und sicher aufzuwachsen, sein Potenzial zu entfalten, angehört und erstgenommen zu werden. Alle Mitglieder, welche die Kinderrechtskonvention unterzeichnet haben, sind dazu verpflichtet, die Kinderrechte in ihren Ländern zu verwirklichen.
Die UN-Kinderrechtskonvention in kinderfreundlicher Sprache pdf - 121,17 KB
Kinderrechte sind die Grundlage unserer Arbeit
Obwohl sich fast alle Länder der Welt zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonventionen verpflichtet haben, werden die Rechte von Kindern und Jugendlichen weltweit täglich verletzt. Millionen von Kindern und Jugendlichen wachsen in Armut, in Konfliktgebieten oder ohne Zugang zu grundlegenden Bedürfnissen wie Ernährung und Schutz auf: Sei es beispielsweise durch die Klimakrise, welche unzählige Kinder und Jugendliche an Hunger leiden lässt oder durch Kriege, die ganze Familien zur Flucht zwingen. Deshalb setzen wir uns tagtäglich und in Krisenzeiten dafür ein, dass die Rechte der Kinder umfassend umgesetzt werden.
160 Millionen Kinder sind immer noch zur Arbeit gezwungen.
72 Millionen krisenbetroffene Kinder können nicht zur Schule gehen.
12 Millionen Mädchen werden schätzungsweise jährlich in eine Kinderehe gezwungen.
Kinderrechte in der Schweiz
In der Schweiz ist die UN-Kinderrechtskonvention seit dem Jahr 1997 in Kraft. Obwohl sich die Schweiz seither bemüht, die Kinderrechte zu verwirklichen, ist die Umsetzung lückenhaft.
Deshalb setzen wir uns mit unserem Angebot für benachteiligte Kinder in der Schweiz ein. Im Fokus stehen dabei unsere Projekte für geflüchtete Kinder und Jugendliche und für Kinder von inhaftierten Eltern.
Gemeinsam mit anderen Organisationen geben wir Kindern auch auf politischer Ebene eine Stimme. Mit Unterrichtsmaterial für Lehrpersonen sensibilisieren wir Kinder und Erwachsene für die Kinderrechte im Alltag. Und nicht zuletzt diskutieren wir Kinderrechte gemeinsam mit anderen Schweizer Fachorganisationen.
100 Jahre Kinderrechte
1919: Die Welt liegt in Trümmern und Millionen von Menschen leiden an Hunger und Armut. Insbesondere Kinder sind den Folgen des Ersten Weltkrieges schutzlos ausgeliefert.
Eine Ungerechtigkeit, welche die damals 42-jährige Eglantyne Jebb so nicht hinnehmen möchte: «Jeder Krieg ist ein Krieg gegen Kinder» schreibt sie auf Handzettel und verteilt diese in London an Passanten. Noch im selben Jahr gründet die Britin zusammen mit ihrer Schwester die Organisation Save the Children.
Eglantyne Jebbs Ideen waren ihrer Zeit weit voraus: «Ich bin davon überzeugt, dass wir auf bestimmte Rechte der Kinder Anspruch erheben und uns für die Anerkennung dieser Rechte einsetzen sollten.» Mit der Überzeugung, dass alle Kinder Anspruch auf Rechte haben müssen, verfasste sie drei Jahre später, 1922, kurzerhand die erste Erklärung für die Rechte des Kindes. Damit legte sie den Grundstein für die Kinderrechte.
Kinderrechte sind unsere Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Seit über 100 Jahren sind wir im Einsatz für Kinder und ihre Rechte. Wir versorgen Kinder medizinisch und mit Nahrung, ermöglichen ihnen das Lernen und schützen sie in Notsituationen wie Konflikten, Naturkatastrophen oder auf der Flucht. Wir unterstützen junge Menschen dabei, dass ihre Stimmen in der Politik gehört werden.
Wir machen weiter und werden nicht aufhören, uns für die Rechte der Kinder einzusetzen, bis jedes Kind gesund aufwächst, zur Schule gehen kann und vor Gewalt geschützt ist. Denn jedes Kind soll einfach Kind sein können.