Während die Anzahl von Corona-Patienten steigt, eröffnet Save the Children in den kommenden Tagen ein neues Isolations- und Behandlungszentrum in Cox`s Bazar, um die Behandlung der Kranken zu unterstützen und den Gemeinschaften Sicherheit zu geben.

Das überfüllte Rohingya-Flüchtlingslager beherbergt 855’000 Menschen. Um zu verstehen, wie Kinder und Jugendliche aus der grössten Flüchtlingssiedlung der Welt von der Corona-Pandemie betroffen sind, sprach Save the Children mit 223 Kindern und Jugendlichen. Fast die Hälfte der Rohingya-Flüchtlingskinder in Bangladesch haben Angst davor zu sterben oder einen geliebten Menschen zu verlieren.

Gegenwärtig gibt es in den Lagern mindestens 46 bestätigte Fälle von Corona und fünf Todesfälle durch das Virus. Allerdings sind die Testkapazitäten begrenzt und die tatsächliche Zahl dürfte wesentlich höher liegen. In einem von zehn Haushalten in den Lagern leidet mindestens eine Person über fünf Jahren an einer chronischen Krankheit oder Behinderung, was das Risiko von Komplikationen oder Tod erhöht, wenn sie am Virus erkranken. Darüber hinaus hat fast die Hälfte der Flüchtlingsbevölkerung täglich nicht genügend Nahrungsmittel zur Verfügung. Wir können davon ausgehen, dass unterernährte Kinder potenziell einem höheren Risiko ausgesetzt sind, an Corona zu erkranken. Denn ihr Immunsystem ist aufgrund der täglich unzureichenden Ernährung geschwächt.

Neues Isolations- und Behandlungszentrum

Um den dringenden Gesundheitsbedürfnissen der Gemeinschaften gerecht zu werden, wird Save the Children in den kommenden Tagen ein neues Isolations- und Behandlungszentrum mit einer Kapazität von bis zu 60 Betten eröffnen. Es bietet eine Versorgung auf höherem Niveau für bestätigte und verdächtige Corona-Patienten sowohl aus der Rohingya-Flüchtlingsgemeinschaften als auch aus den lokalen Gemeinschaften in Cox’s Bazar.

Das Zentrum verfügt über einen speziellen Bereich, in dem schwangere Frauen, die an Corona erkrankt sind, ihre Babys sicher zur Welt bringen können.

Im neuen Isolations- und Behandlungszentrum arbeiten ein Expertenteam, Gesundheitsfachleute und Hilfspersonal.

Das Zentrum ist 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche geöffnet und behandelt moderate bis schwere Corona-Patienten aus der Flüchtlings- und lokalen Gemeinschaft.

Unser neues Isolations- und Behandlungszentrum wird mässige bis schwere Fälle von Menschen mit Verdacht auf und bestätigter Coronavirus-Erkrankung versorgen. Das Zentrum wird mit einem Expertenteam von 80 Gesundheitsfachleuten und Hilfspersonal besetzt sein, darunter Mitarbeitenden unserer Notfall-Gesundheitsteams, die über umfassende Erfahrung im Umgang mit Krankheitsausbrüchen verfügen.

Onno van Manen, Landesdirektor von Save the Children in Bangladesch

In den dicht gedrängten Rohingya-Flüchtlingslagern werden Latrinen und Waschgelegenheiten gemeinsam genutzt, „Social Distancing“ und Selbstisolierung stellen eine grosse Herausforderung dar. Die Dringlichkeit der Unterstützung und benötigten Mittel in der Gesundheitsversorgung liegt auf der Hand, die internationale Gemeinschaft muss die Regierung von Bangladesch weiterhin tatkräftig unterstützen.

Die Arbeit von Save the Children vor Ort konzentriert sich auf drei Schlüsselbereiche:

  • Information über Pandemie und Schutzmassnahmen in den Gemeinschaften
  • Fortführung unserer bestehenden lebensrettenden Gesundheitsdienste
  • Bereitstellung spezialisierter klinischer Versorgung für Corona-Patienten im neuen Isolations- und Behandlungszentrum

Sehen Sie sich jetzt das Video mit dem Kurzbericht aus Bangladesch an: