In einer Schweizer Asylunterkunft haben wir zusammen mit Ikea und geflüchteten Kindern einen Raum umgestaltet – ein Ort, an dem Kinder nun spielen und einfach Kind sein dürfen. Solche Projekte zeigen, wie wichtig echte Teilhabe ist und dass Kinder nicht nur mitgemeint sind, sondern aktiv einbezogen werden.
Geflüchtete Kinder in der Schweiz
Wenn Mitgestaltung möglich wird
Partizipation statt Symbolik
Zu oft gelten sie als «mitgemeint» – als Begleitpersonen ihrer Eltern. Doch Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten. Sie haben Rechte und Ideen. Und sie brauchen Orte, an denen sie zur Ruhe kommen, spielen und sich entfalten können. In einer Asylunterkunft in der Schweiz ist jetzt wieder ein solcher Ort entstanden: Ein kinderfreundlicher Raum, der gemeinsam mit den Kindern entwickelt und umgesetzt wurde.
In einem partizipativen Workshop konnten die Kinder planen, zeichnen und mitbestimmen. Welche Farben sollen an die Wände? Wo braucht es Stauraum? Wie wird der Raum zu einem Ort, an dem sich Kindsein trotz allem gut anfühlt? Die Antworten waren so vielfältig wie die Kinder selbst. Daraus ist ein Raum entstanden, der zeigt, was Teilhabe bedeuten kann – auch im Kontext von Flucht und Notunterkunft.
So wünschen sich Kinder ihren Spielraum
Nicht für sie. Sondern mit ihnen.
Die Umsetzung war keine symbolische Geste, sondern ein echtes Projekt. Gemeinsam mit IKEA Schweiz wurden Möbel montiert, Regale gefüllt und Wände gestrichen Es wurde gelacht, diskutiert und mitangepackt – und das immer mit den Kindern, nicht über sie hinweg.
Gebaut wurde nicht für sie, sondern mit ihnen. Solche Projekte brauchen starke Partnerschaften. IKEA Schweiz war dabei nicht nur als Partnerin vor Ort, sondern ein aktiver Teil des Prozesses. Diese Art der Zusammenarbeit zeigt, was möglich ist, wenn gemeinsam angepackt wird und wenn Kinder wirklich mitgestalten können.
Ein Raum voller Möglichkeiten
Der neue Raum in der Asylunterkunft steht exemplarisch dafür, was möglich wird, wenn Kinder ernst genommen werden. Wenn sie nicht nur dabei sind, sondern Teil davon. Wenn sie mitgestalten dürfen und gehört werden.
Wenn Kinder einfach Kind sein dürfen.
Save the Children Schweiz und IKEA Schweiz beim Aufbau
Warum wir nicht «Flüchtlinge» sagen
Am Weltflüchtlingstag wird viel über Flucht gesprochen. Wir sprechen über Kinder. Und wir sagen bewusst: geflüchtete Kinder. Nicht «Flüchtlinge». Denn Sprache macht einen Unterschied.
«Geflüchtet» beschreibt etwas, das passiert ist – eine Erfahrung, die schwer wiegt, aber nicht alles bestimmt. Im Mittelpunkt steht das Kind. Nicht nur die Flucht.
«Flüchtling» dagegen reduziert. Es reduziert eine komplexe Geschichte auf eine einzige Eigenschaft. Und dieser Begriff bleibt haften, als würde das, was war, alles überschatten, was noch kommt. Ein Begriff, der Individualität ausblendet und Kindern ihre Vielschichtigkeit abspricht. Geflüchtet zu sein, ist Teil ihrer Geschichte. Aber sie sind auch kreativ, ausgelassen, traurig, verspielt, laut und leise. Sie sind einfach Kinder. Mit allem, was dazugehört.
