Die Klimakrise ist auch eine Kinderrechtskrise! Das diesjährige Human Rights Film Festival in Zürich zeigte Ende März in diesem Kontext mit dem Dokumentarfilm Searching for Amani ein eindrückliches Werk aus Kenia. Save the Children Schweiz war als Partnerorganisation mit dabei.

Searching for Amani, Official Trailer, Bild: Courtesy Backroads Pictures

Kindheit zwischen Klimakrise und Konflikt

Searching for Amani dokumentiert, wie der 13-jährige Simon zum ungeklärten Mord seines Vaters recherchiert, der ein Reiseleiter im Laikipia Nature Conservancy war. Das grosse, privat geführte Naturschutzgebiet im Zentrum Kenias ist ein grüner Fleck in einer von verheerender Dürre geplagten Gegend. Auf seiner Recherchereise taucht der Teenager in die weitreichenden Verstrickungen, die mit dem Mord seines Vaters verbunden sind: regionale Konflikte, Klimawandel und Kolonialismus.

Amani ist kein Name, Amani bedeutet Friede auf Suaheli.

Der emotionale Dokumentarfilm beleuchtet wertfrei grosse komplexe Zusammenhänge von Klimagerechtigkeit und Menschenrechten, bleibt aber trotzdem immer in der Perspektive des jungen Hauptprotagonisten Simon, der den schweren persönlichen Verlust seines Vaters tragen muss. Ein Teenager, der nicht nur den inneren Frieden sucht, sondern sich auch ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Stämmen erhofft.

Human Rights Film Festival Zurich

Das Human Rights Film Festival Zurich ist ein unabhängiges Filmfestival, das mit seinem Fokus auf die Menschenrechte brenzlige gesellschaftliche und politische Konfliktlinien beleuchtet, aber auch die leisen Geschichten auf die Leinwand bringt. Dank seiner hochstehenden und künstlerisch anspruchsvollen Filmauswahl sowie dem jährlich wachsenden Rahmenprogramm ist es zum Fixpunkt in der Zürcher Kulturlandschaft geworden.

Co-Produzenten Peter Goetz, Save the Children Schweiz CEO Adrian Förster und Ania Anna Mathis (Co-founder Black Film Festival Zürich) im Gespräch.

Paneldiskussion im Anschluss an den Film

Besonders bereichernd erwies sich auch das Gespräch im Anschluss an den Film mit der Co-Produzentin Debra Aroko und dem Co-Produzenten Peter Goetz sowie unserem CEO Adrian Förster. Der ausverkaufte Kinosaal lauschte gespannt den Ausführungen der beiden Filmemacher:innen, wie es zu der Begegnung mit Simon kam und wie die daraus resultierenden fünf Jahre Drehzeit verliefen. Schnell wurde klar, dass sich zwischen der Filmcrew und den Protagonist:innen eine tiefe Freundschaft entwickelt hatte. Dies hat Goetz und Aroko dazu bewogen, auch weiterhin vor Ort aktiv zu sein und Kindern Perspektiven zu bieten, um ihre Träume zu verwirklichen. «Heute ist Simon bereits 18 Jahre alt und ein junger Erwachsener. Die Zeit ging so schnell vorbei», meinte Debra Aroko abschliessend nachdenklich und fügt an: «Es bleibt einfach wenig Zeit, um das Leben eines Kindes positiv zu beeinflussen!»

Es bleibt wenig Zeit, um das Leben eines Kindes positiv zu beeinflussen!

Debra Aroko Co-Produzentin

Save the Children in Kenia

Mehr als die Hälfte der Einwohner:innen von Kenia sind Kinder, knapp 80 Prozent der Population sind unter 35 Jahren. Save the Children ist seit den 1950er Jahren im Land aktiv. Aufgrund von Mangelernährung und schlechtem Gesundheitssystem ist eines von vier Kindern unterentwickelt. Im Jahr 2024 hat Save the Children mit Programmen zu Gesundheit, Nahrungssicherheit, Bildung und Kindesschutz knapp 700’000 Menschen erreichen können.