Finanzielle Mittel dringend benötigt Bislang wurden nur etwa 45 % eines internationalen humanitären Spendenaufrufs der UNO in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollars für den Südsudan aufgebracht, wo mehr als 4 Millionen Menschen auf der Flucht sind, darunter etwa 2,2 Millionen Geflüchtete aus den Nachbarländern.
Die weit verbreiteten Überschwemmungen der letzten Monate in Kombination mit schwerwiegenden Konflikten sowie den steigenden Lebensmittelpreisen haben den Südsudan in die schlimmste Hungerkrise seit der Unabhängigkeit im Jahr 2011 getrieben. Täglich sind immer mehr Kinder durch Unterernährung, Krankheiten und Schlangenbisse gefährdet.
Ein kleiner Junge steht vor einem überfluteten Haus im Bundesstaat Warrap, Südsudan
Da es nur sehr wenige asphaltierte Strassen gibt, sind andere ländliche Gemeinden von der Aussenwelt abgeschnitten und nicht in der Lage, Lebensmittel oder andere Hilfsgüter zu erhalten – die Strassen unpassierbar und die Landebahnen überflutet.
Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober, der unter dem Motto „Lasst niemanden zurück“ steht, appellieren wir an die internationale Gemeinschaft, den Südsudan nicht zu vergessen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen 8,9 Millionen Menschen, d.h. 71 % der Bevölkerung, humanitäre Hilfe. Darunter sind 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren, die an Unterernährung leiden.
Die erste Generation südsudanesischer Kinder wächst jetzt auf. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen, indem wir akzeptieren, dass der Südsudan zu einer vergessenen Krise wird.
Aufgrund des anhaltenden Konflikts, der das jüngste Land der Welt seit 2013 plagt, kommen Tausende von Vertriebenen hinzu. Auch die Umsetzung des Friedensabkommens von 2018 schreitet nur langsam voran. Der Südsudan ist eines der Länder, die von der schlimmsten globalen Hungerkrise dieses Jahrhunderts betroffen sind. Sie wird durch die tödliche Mischung aus Konflikten, Klimawandel, wirtschaftlichen Schocks und Armut verschärft. Die Währung ist in diesem Jahr um fast 40 % gefallen und die Lebensmittelpreise sind in die Höhe geschnellt, was durch höhere Importpreise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine noch verschärft wurde. In fünf Ländern sind eine Million Menschen von einer Hungersnot bedroht, und Schätzungen zufolge stirbt alle vier Sekunden ein Mensch an den Folgen des Hungers.
Save the Children vor Ort
Save the Children arbeitet im Südsudan seit der Unabhängigkeit im Jahr 2011. Im Jahr 2021 erreichte Save the Children mit seinen verschiedenen Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Hygiene und Kinderschutz 2,2 Millionen Menschen im Südsudan, darunter 1,5 Millionen Kinder.