Schuleinrichtungen wurden zerstört Seit Beginn des Krieges wurden in der Ukraine täglich durchschnittlich 22 Schulen angegriffen, wobei die Militäroperationen die Bildung von 5,5 Millionen im Land verbliebenen Kindern beeinträchtigten. Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft wurden mindestens 869 Bildungseinrichtungen – das sind etwa 6 % aller Schulen des Landes – beschädigt und 83 vollständig zerstört.
Jeder Krieg ist ein Krieg gegen Kinder. In den folgenden Abschnitten finden Sie eine nicht abschliessende und kompakte Zusammenstellung über die Aktivitäten von Save the Children in der Ukraine, in den Nachbarländern und in der Schweiz.
Save the Children leistet in der Ukraine und den Nachbarländern humanitäre Hilfe.
Humanitäre Hilfe seit 2014
Aktuell: Lebensrettende Hilfe vor Ort
RUMÄNIEN
Polen
Litauen
In Litauen gibt es ein temporäres Migrantenzentrum in Alytus (Stadt zwischen der polnischen Grenze und Vilnius): Dies ist der Ausgangspunkt für Migrierende, die nicht wissen, wohin sie gehen sollen. In diesem Migrantenzentrum arbeitet Save the Children mit anderen NGOs, dem Innenministerium, mit der Grenzpolizei sowie der örtlichen Gemeinde zusammen. Migrierende kommen kurzfristig hier unter, können schlafen, werden verpflegt und mit dem Nötigsten versorgt. Darüber hinaus wurde ein Call Center errichtet, damit sich Geflüchtete, die nicht weiterwissen, melden können. Die derzeitige Telefonnummer wird in eine nationale Hotline umgewandelt. Sie wird Familien aus der Ukraine an eines der elf Save the Children-Familienuntersützungsteams weiterleiten, die in allen fünf grösseren Städten und anderen Teilen des Landes stationiert sind.
Save the Children hat das offizielle Mandat, sich um Kinder und schwangere Frauen zu kümmern. Dafür werden u.a. kinderfreundliche Räume eingerichtet. In Alytus gibt es deshalb eine örtliche Kindertagesstätte, die von Save the Children betreut wird. In Marijampole ist zudem ein zweites Migrationszentrum von der Regierung geplant.
Ein weiterer kinderfreundlicher Raum wird in Kaunas eröffnet. Save the Children arbeitet in allen sechs Registrierungszentren. Das Team verteilt lebenswichtige Non-Food-Artikel und bietet Sozial- und Vermittlungsdienste an.
SCHWEIZ
Aufgrund der anhaltenden humanitären Lage rechnet der Bund damit, dass mehrere 100’000 Geflüchtete aus der Ukraine eintreffen werden. Bereits Mitte April haben sich in der Schweiz mehrere Tausend geflüchtete Personen aus der Ukraine registriert. Der rasche Anstieg an Geflüchteten und die kaum abschätzbare Grössenordnung und Dauer des Krieges führen zu einem erheblichen Druck auf das Schweizer Asylwesen. Dies hat Auswirkungen auf den Schutz und das Wohl aller geflüchteten Kinder, wobei Kinder mit besonderen Bedürfnissen und ohne Begleitung ihrer Eltern besonders verletzlich sind. Save the Children unterstützt geflüchtete Kinder aus der Ukraine in der Schweiz mit folgenden Hilfeleistungen:
1. Stärkung von geflüchteten Kindern durch kreative Aktivitäten Viele Eltern berichten über Unruhe, Ängste und weitere psychische Belastungen der Kinder aufgrund der Erlebnisse und der gegenwärtigen Situation. Leider fehlen in Asylzentren oftmals Einrichtungen für Kinder zum Spielen oder zum Entspannen. Hier unterstützt Save the Children Schweiz Asylunterkünfte in der ganzen Schweiz mit Familienpaketen (Lern- & Spielanleitungen, Stifte, etc.), Informationsmaterialien in Ukrainisch oder Russisch (Entspannungsübungen, etc.) und mit Traumakit.
2. Stärkung des Kindesschutzes und der kindgerechten Unterbringung Derzeit werden im Eiltempo neue, temporäre Unterkünfte eröffnet, teilweise allerdings in für Kinder nicht geeigneten Gebäuden. Wir tragen zu einem erhöhten Kindesschutz bei, indem wir Beratungen zur kindergerechten Unterbringung durchführen und materielle und fachliche Unterstützung bei der Umsetzung der Verbesserungsmassnahen leisten.
3. Fachliche Unterstützung Für Gastfamilien, die Minderjährige und Familien aufnehmen, gibt es keine verbindlichen nationalen Standards, die in so einer grossen Anzahl an Gastfamilien und in kurzer Zeit umsetzbar oder überprüfbar wären. Deshalb unterstützen wir Organisationen, die Gastfamilien begleiten oder weitere Unterbringungs- oder Betreuungsangebote aufbauen, mit unserer Fachexpertise.
Zudem ist es uns ein zentrales Anliegen, die Bedürfnisse aller geflüchteten Kinder und deren Familien abzudecken, indem wir in den kommenden Jahren unsere Arbeit hinsichtlich kindgerechten Unterbringungs- und Betreuungsstandards im Asylbereich ausbauen (z.B. Begleitung beim Aufbau von Kinderfreundlichen Räumen und Aktivitäten, und Stärkung von niederschwelliger Elternarbeit im Asylbereich) sowie Minimalstandards für alle geflüchtete Kinder in der Schweiz erarbeiten. Dies kommt sowohl ukrainischen wie auch allen anderen geflüchteten Kindern und ihren Familien zugute.
*Quelle: UNHCR – http://data2.unhcr.org/en/situations/ukraine