Kinder, die unter Planen in einem Keller leben. Familien, die verzweifelt versuchen genug Regen als Trinkwasser zu sammeln. Orte, die jahrelang von der Aussenwelt abgeschnitten waren. Eine menschliche Tragödie, wie wir sie uns kaum vorstellen können.
Ich möchte Lehrerin oder Ärztin werden. Ich möchte, dass wir ein gutes Leben haben und gut essen können.
Die 12-jährige Arzoo lebt mit ihren Eltern und sechs Geschwistern in Kabul. Sie ist die älteste Tochter der Familie. Den ganzen bisherigen Winter über ist sie nicht in der Schule gewesen, da die Schulen geschlossen sind. Ihr Vater kann seit Monaten nicht mehr arbeiten, weil es keine Arbeit gibt. Meistens isst die Familie nur Brot, weil sie sich nichts anderes leisten können. Arzoos Eltern und ihr 18 Monate alter Bruder sind krank, aber die Familie kann es sich nicht leisten, zum Arzt zu gehen. Sie sagte: „Jetzt gibt es für meinen Vater keine Arbeit mehr, mit der er Essen nach Hause bringen könnte. An einem Tag haben wir etwas zu essen und am nächsten Tag nicht mehr.“
Arzoo (rechts) mit ihrer jüngeren Schwester im einfachen Zuhause der Familie.
Fast fünf Millionen Kinder drohen in Afghanistan zu verhungern; das Land ist mit der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit Beginn der Aufzeichnungen konfrontiert. Der bewaffnete Konflikt, der wirtschaftliche Zusammenbruch infolge des Machtwechsels und eine Dürre haben viele Familien in eine gefährliche Lage gebracht. Durch das Einfrieren von Finanzmitteln droht der öffentliche Sektor komplett zusammenzubrechen; Krankenhäuser im ganzen Land mussten schliessen, weil sie keine Löhne mehr zahlen konnten. Kranke Kinder werden abgewiesen, weil es keine Medikamente gibt.
So hilft Save the Children
Save the Children verteilt Bargeld, Winterkleidung und Brennmaterial an Familien in einigen der am stärksten betroffenen Gebieten. 2021 haben die mobilen Gesundheitskliniken von Save the Children in Afghanistan fast 375’000 Untersuchungen durchgeführt und mehr als 12’000 Kinder wegen Unterernährung behandelt.