Über 700 Millionen Kinder betroffen: 710 Millionen Kinder – so viele sind vom Klimawandel bedroht
Kinder wie Baptista aus Mosambik sind besonders stark von der Klimakrise betroffen – jetzt und in Zukunft. Doch er ist kein Einzelfall: Über 700 Millionen Kinder sind vom Klimawandel bedroht. Damit sie und ihre Familien besser vor Überschwemmungen, Dürren oder Krankheitsausbrüchen geschützt sind, braucht es dringend Massnahmen.
Der 14-jährige Baptista aus Mosambik ist eines der über 700 Millionen Kinder, die die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spüren – und in Zukunft noch stärker betroffen sein werden.
DARUM GEHTS:
45 Länder besonders gefährdet: Die Kinder leben alle in den 45 Ländern, die von den Auswirkungen des Klimawandels am stärksten gefährdet sind
Gefahren durch den Klimawandel: Sie sind von Nahrungsmittelmangel, Krankheiten, Wasserknappheit oder Überschwemmungen bedroht
Fast 3/4 aller betroffenen Länder in Afrika: 70 Prozent der Länder befinden sich auf dem Afrikanischen Kontinent
710 Millionen – so viele Kinder leben in den 45 Ländern, die am stärksten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden. Dies zeigt eine neue Analyse von Save the Children. Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere extreme Wetterereignisse werden besonders drastische Auswirkungen auf betroffene Kinder und ihre Familien haben. So werden Kinder in diesen Ländern zum Beispiel von Nahrungsmittelmangel, Krankheiten, Wasserknappheit oder steigender Wasserpegel gefährdet sein – oder einer Kombination dieser Faktoren.
Das Zeitfenster, um eine Klimakatastrophe zu verhindern, schliesst sich schnell, da sich die Krise verschlimmern wird, wenn nicht jetzt dringend gehandelt wird. Da die Gegenwart und Zukunft von Kindern auf dem Spiel stehen, müssen sie in der Klimakrisen-Diskussion angehört werden und sollten in die Gestaltung der Politik einbezogen werden.
"Viele Häuser stürzten wegen Regen und starkem Wind ein."
Die Klimakrise verschlimmert die Situation der ärmsten drastisch
Während alle Kinder vom Klimawandel betroffen sind, werden diejenigen, die in Armut, Konflikten, Hunger oder in katastrophengefährdeten Gebieten leben, am meisten leiden. Auch Kinder in Ländern, die als „weniger gefährdet“ gelten, werden bedroht, zum Beispiel durch Waldbrände, Überschwemmungen, Dürren und andere unberechenbare Wetterereignisse. Unsere Analyse zeigt weiter:
- 70 Prozent der Länder, die einem hohen Risiko von Klimaauswirkungen ausgesetzt sind, liegen in Afrika;
- Die Auswirkungen des Klimawandels verschlimmern die ohnehin schon katastrophale Situation im Jemen, wo der Konflikt zu einer schweren Nahrungsmittelknappheit geführt hat, so dass Millionen von Kindern vom Hunger bedroht sind;
- Kinder in Bangladesch sind in hohem Masse Überschwemmungen, Zyklonen und dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt;
- Malaria und Dengue-Fieber sind bereits eine enormes Gesundheitsrisiko für Kinder in der Demokratischen Republik Kongo. Zunehmende extreme Wetterereignisse können zu neuen Gesundheitsrisiken führen, während das Gesundheitssystem bereits eingeschränkt ist.
Wenn keine drastischen Massnahmen ergriffen werden, werden die Auswirkungen der Klimakrise in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich Millionen weiterer Kinder treffen. Zunehmende Naturkatastrophen machen es Familien oft schwer, sich von einer Katastrophe zur nächsten zu erholen, besonders in Ländern, in denen es keine sozialen Sicherheitsnetze gibt, was sie weiter in die Armut treibt oder sie zur Flucht zwingt.
Die Klimakrise ist die grösste Bedrohung für Kinder und die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinweg. Der Ausbruch von COVID-19 hat bereits Millionen von Kindern und Familien in die Armut getrieben und Hunger und Unterernährung verstärkt. Aber auch Überschwemmungen, Wirbelstürme und Dürreperioden führen dazu, dass Kinder unterernährt sind.
Anlässlich des Welterdtages fordern wir alle Regierungen auf, sofortige und drastische Massnahmen zu ergreifen, um die Klima-Ungerechtigkeit mit grösster Dringlichkeit anzugehen und weitere katastrophale Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu vermeiden.
Dies beinhaltet:
- Anerkennen, dass die Klimakrise eine Kinderrechtskrise ist, die Kinder zuerst und am schlimmsten trifft.
- Erhöhung der Klimafinanzierung, insbesondere für die Anpassung, mit einem besonderen Fokus auf Kinder in ärmeren Ländern, die als Zuschüsse gewährt werden.
- Sicherstellen, dass Kinder, insbesondere aus den ärmsten Gemeinschaften, bei kommenden Klimaveranstaltungen im Mittelpunkt stehen. Kinder sind gleichberechtigte Akteure bei der Bewältigung des Klimawandels, und ihre Empfehlungen müssen in alle klimabezogenen Massnahmen einbezogen werden;
- Ausbau anpassungsfähiger und schockresistenter sozialer Schutzsysteme – wie Zuschüsse für schwangere Mütter und Kinder -, um die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels auf Kinder und ihre Familien anzugehen.