1/4 der Opfer sind Kinder Rund ein Viertel aller zivilen Opfer der Kämpfe im Jemen sind Kinder – das zeigt unsere neue Analyse anlässlich des sechsten Jahrestags des Kriegsbeginns.
Unsere neue Analyse anlässlich des 6. Jahrestags des Kriegsbeginns im Jemen zeigt: Fast jedes vierte zivile Opfer ist ein Kind. Dazu kommt die drohende Gefahr einer Hungersnot im Land. Die Situation stellt gemäss UN-Angaben die grösste humanitäre Katastrophe unserer Zeit dar. In der Bildstrecke erzählen uns sechs Kinder von sechs Jahren Krieg.
Der achtjährige Omar war zwei Jahre alt, als der Krieg im Jemen ausbrach. Seine Familie floh aus seinem Zuhause, im Februar verlor er seinen älteren Bruder bei einem Angriff.
Darum gehts:
Über 2'300 getötete oder verletzte Kinder Die Gesamtzahl der getöteten oder verletzten Kinder von 2018 bis 2020 betrug 2341 (von insgesamt 10.245 zivilen Opfer)
Trauriges Jubiläum Der Jemenkrieg jährt sich am 26. März zum 6. Mal und ist nach UN-Angaben die grösste Humanitäre Krise der Welt: zwei Drittel der Bevölkerung ist auf Hilfe angewiesen, um zu Überleben (20,7 Millionen)
Kinderschicksale aus dem Jemen Sechs Jahre Krieg, sechs Kinderschicksale – in der Bildstrecke
Kinderschicksale im Jemen
Von den Finanzierungslücken sind Kinder wie Omar betroffen. Der Achtjährige lebt in der heftig umkämpften Stadt Taiz im Süden des Landes, aus der gleich mehrere Fälle von gezielten Angriffen auf Kinder bekannt wurden. Bei einem Granatenangriff wurde Omar vor wenigen Wochen schwer verletzt, sein Bruder Mahmoud wurde getötet. Save the Children kommt für die medizinische Behandlung von Omar auf. Für die Unterstützung von Kindern im Krieg hat Save the Children in diesem Jahr nur rund halb so viel Geld zur Verfügung wie im vergangenen Jahr.
Die Kinder im Jemen durchleben seit sechs Jahren einen Albtraum
Keine Lösung in Sicht
Der internationalen Gemeinschaft gelang es bisher nicht, auf eine politische Lösung des Konflikts hinzuwirken oder einen Waffenstillstand dauerhaft durchzusetzen. Zuletzt nahmen die Kampfhandlungen wieder an Intensität zu. Die Konfliktparteien nehmen wenig Rücksicht auf Menschenleben und die zivile Infrastruktur wie Schulen und Krankenhäuser. Kämpfe finden auch in dicht besiedelten Gebieten statt. Die Wirtschaft und das Gesundheitssystem sind zusammengebrochen, gleichzeitig ist der Zugang für Hilfsgüter beschränkt. Tausende Kinder sterben an behandelbaren oder vermeidbaren Krankheiten.