Sie laufen Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, kämpfen gegen den Mangel an persönlicher Schutzausrüstung und Beatmungsgeräte, behandeln Patienten in Konflikten, während Kriegsflugzeuge Bomben abwerfen und sind nicht in der Lage, ihre Angehörigen zu umarmen – humanitäre Helferinnen und Helfer auf der ganzen Welt setzen ihr Leben aufs Spiel, um anderen während einer globalen Pandemie zu helfen.

Im Rohingya-Flüchtlingslager eröffnete Save the Children im Juni eine spezielle Intensivstation zur Behandlung von Covid-19 Fällen im grössten Flüchtlingslager der Welt.

Mary gehört zu unserem Nothilfe-Team und steht in der Intensivstation in Bangladesch im Einsatz – hier überprüft sie Medikamente und Vorräte zur Covid-19 Behandlung.

Aber auch in anderen Notfällen und humanitären Krisen sind Save the Children Helferinnen und Helfer bereit und leisten Hilfe – denn die Nothilfe gehört zu unseren grössten Schwerpunkten.

Die Arbeit als Gesundheitshelferinnen und -helfer ist in den meisten Fällen sehr anspruchsvoll, aber COVID-19 hat Entwicklungshelfende auf der ganzen Welt auf neue und komplexe Weise betroffen gemacht. Während sich die Zahl der Angriffe auf humanitäres Hilfspersonal in den ersten sieben Monaten dieses Jahres aufgrund der COVID-19-Restriktionen mehr als halbiert hat, sind viele Mitarbeitende des Gesundheitswesens an dem Virus gestorben.

Trotz dieser Risiken begeben sich Tausende Helferinnen und Helfer von Save the Children täglich in Gefahr, um Kindern und ihren Familien unter tragischen Umständen zu helfen – manchmal unter grossen persönlichen Opfern. Am heutigen Welttag der humanitären Hilfe erzählen zwei von ihnen ihre Geschichten:

Dr. Nabila, Rohingya-Flüchtlingslager, Bangladesch

Das ist meine Pflicht. Genau wie bei anderen Gesundheitsfachleuten auf der ganzen Welt.

Dr. Nabila arbeitet als klinische Leiterin von Save the Children im Rohingya-Flüchtlingslager von Cox's Bazar in Bangladesch, wo sie derzeit Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf COVID-19 behandelt. Als Ärztin und humanitäre Mitarbeiterin kommt sie tagein, tagaus in die Flüchtlingslager.

In den überfüllten Lagern, in denen die Flüchtlinge Schwierigkeiten haben, Social Distancing anzuwenden oder Masken zu tragen, kommen sie oft nahe heran oder berühren ihre Hände, sagt Dr. Nabila: „Es ist sehr schwierig für uns, ihnen die Bedeutung dieser Hygienemassnahmen verständlich zu machen. Es ist auch für uns sehr riskant, aber wir müssen unsere Pflicht tun.“
Dr. Nabila weiter: „Meine Eltern werden manchmal emotional, und fragen zum Beispiel ‚Warum kommst du nicht oft zu Besuch, warum hältst du Abstand?‘ Es ist schwierig, ihnen verständlich zu machen, dass ich eine Infektionsquelle sein könnte. Ich habe Zwillinge als Neffen, die anderthalb Jahre alt sind. Wenn sie mich sehen, rennen sie auf mich zu und springen mich an. Es ist also eine Herausforderung für mich.“

Meine Schwester, meinen Bruder, meine Eltern zu treffen, wird heutzutage schwierig.


Dr. Khalid Ahmed, Covid-19 Behandlungszenter, Jemen

Dieses Gelände ist eine echte Frontlinie. Wir können hier im Behandlungszentrum die Geräusche von Artilleriebeschuss hören.

Dr. Khalid Ahmed, Leiter des Behandlungszentrums für COVID-19 im Hajjah-Distrikt in Jemen, setzte seine Arbeit während des Ausbruchs fort. Trotz der Bemühungen, mehr Ausrüstung wie Medikamente, Röntgengeräte, Testkits und Sauerstoff zu beschaffen, sind die Mitarbeitenden des Gesundheitswesens im Jemen bei dem Versuch, den Bedürfnissen vor Ort gerecht zu werden, überfordert.

Dr. Khalid Ahmed schildert seine Situation: „Trotz aller Hindernisse, mit denen wir konfrontiert sind, arbeiten die Mitarbeitenden des Behandlungszentrums rund um die Uhr, auf freiwilliger Basis, zwei Monate hintereinander, ohne sich freizunehmen. Ausserdem gefährdet der Mangel an persönlicher Schutzausrüstung unser Leben, und wir können es uns nicht leisten, Gesundheitspersonal zu verlieren.“

Helferinnen und Helfer blieben trotz Pandemie in Einsatz

Save the Children bemüht sich intensiv, seine Programme während der Pandemie aufrecht zu erhalten. Zu Beginn gab es kaum Schutzausrüstung: „Es gab keine Solidarität zwischen den Ländern, vor allem nicht zwischen den reicheren Ländern – das war eine Schande“, kritisiert Gabriella Waaijman, Direktorin für humanitäre Hilfe bei Save the Children International. „Wir konnten die meisten unserer Programme nur deshalb fortsetzen, weil Tausende unserer engagierten Mitarbeitenden die persönliche, schwierige Entscheidung trafen, ungeachtet der Schwierigkeiten weiterzumachen.“

Jetzt helfen:

Unterstützen Sie jetzt Kinder in Not