93 Prozent der Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen
Kaum ein anderes Land auf der Welt ist für Kinder gefährlicher als der Jemen. Bei einem weiteren Luftangriff kamen sieben Kinder ums Leben. Somit wurden in weniger als einem Monat mindestens siebzehn Kinder bei verschiedenen Angriffen getötet. Zudem herrscht Krieg, Hunger und die Corona-Pandemie verschlimmert die Situation zusätzlich.
Doktor Masar Khalid kümmert sich um Kinder, die unter Malaria, Dengue oder anderen Fieberkrankheiten leiden. Sie arbeitet im Al-Basateen Health Centre in Aden, der viertgrössten Stadt im Jemen. Hier hat Save the Children ein Gesundheits- und Ernährungsprogramm in 113 Gesundheitseinrichtungen gestartet. Doch die Corona-Pandemie erschwert ihre Arbeit enorm.
Ich mache mir Sorgen um meine Familie, meine Kollegen/Innen und mein Land. Wir stehen unter einer grossen Belastung. Es sind die Ärmsten und Verletzlichsten, die am meisten leiden.
„Am 29. April wurden uns die ersten Corona-Fälle gemeldet. Wir haben unser Bestes gegeben, um unsere Kliniken auf den Anstieg weiterer Fälle vorzubereiten. Wir haben unsere Reinigungskräfte angewiesen, überall mehr als einmal zu desinfizieren. Zudem sind wir bemüht, dem Gesundheitspersonal ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen, damit sie sich nicht infizieren“, berichtet Dr. Masar Khalid.
Abstand halten ist kaum möglich
Bei weitem können es sich nicht alle Familien leisten, Abstand zu halten oder zu Hause zu bleiben. Viele arbeiten als Tagelöhner und sind auf die täglichen Verdienste angewiesen. Zugang zu sauberem Wasser ist knapp und der Krieg hat das Zuhause vieler Menschen zerstört.
10.3 Millionen Kinder haben nicht genug zu essen
Fast jedes fünfte Kind hat kein Zuhause mehr
70 Prozent der Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Wasser
2 Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen
Angesichts dieser Zahlen fällt es schwer, nicht die Hoffnung zu verlieren. Doch Dr. Masar Khalid gibt den Glauben an eine bessere Zukunft nicht auf.
Ich hätte es nie gedacht, aber ich vermisse die Zeiten vor Corona. Ich vermisse den Klang von Kindern, die in unserer Klinik in der Kinderkrippe spielen. Wir sind stolze und belastbare Menschen und ich bin mir sicher, dass wir die Kraft haben, auch in diesen dunklen Zeiten weiterzumachen.