Situation für Kinder im Krieg verschlechtert sich
Am schlimmsten ist die Situation für Kinder in Konfliktzonen: Geschätzt 420 Millionen Kinder sind davon betroffen, das sind doppelt so viele wie 1995. Konfliktländer haben die höchste Kindersterblichkeitsrate, einen überproportionalen Anteil unterentwickelter Kinder und eine steigende Anzahl von Kindern, die nicht zur Schule gehen. Auch Frühverheiratung und Kinderarbeit kommen in Ländern wie Syrien oder Jemen überproportional häufig vor. Entsprechend ist Vertreibung der einzige „Kindheitszerstörer“, der seit dem Jahr 2000 zugenommen hat: Fast 31 Millionen Kinder sind heute davon betroffen, das ist ein Anstieg um 80% in den vergangenen zwei Jahrzehnten.
Immerhin erzielten aber einige der ärmsten Länder der Welt in jüngster Zeit die grössten Fortschritte:
- 25 Jahre nach dem Genozid in Ruanda ist die Sterblichkeitsrate der Kinder unter 5 Jahren um 79% gesunken. Ruanda hat seit dem Jahr 2000 ausserdem die Quoten bei Kinderarbeit, Teenagerschwangerschaften und Kindsmorden halbiert.
- Sierra Leone hat die Zahl der Kinder, die gewaltsam vertrieben werden, um 99% reduziert: 2000 war es noch eines von 5 Kindern, heute ist es nur noch eines von 700.
- In Äthiopien gebären 41% weniger Teenager Kinder, 33% weniger Kinder sind unterentwickelt und 30% weniger Kinder werden ermordet.
- Obwohl Kinder im Niger nach wie vor sehr schlechte Lebenschancen haben, hat das Land relativ gesehen die grössten Fortschritte von allen Ländern des Index gemacht: So ist z.B. die Kindersterblichkeitsrate der unter 5-Jährigen um 62% gesunken.
„Dass sich die Lage für Kinder insgesamt verbessert hat, ist auch der Verdienst unserer Gründerin Eglantyne Jebb“, betont Ömer Güven. „Nach dem Ersten Weltkrieg schuf sie eine Lobby für Kinder und formulierte die Grundlage für die heutige UN-Kinderrechtskonvention.».