Gesundheitsprojekt

In Somalia hat die Kombination von Konflikten, Massenvertreibungen, wiederkehrenden und immer extremeren Dürren, Überschwemmungen und Armut in Verbindung mit einer sehr geringen Abdeckung der sozialen Grundversorgung die Ernährungssicherheit ernsthaft beeinträchtigt. Dies hat die Anfälligkeit der Bevölkerung für Krankheiten und Unterernährung deutlich erhöht.

Das Gesundheitssystem in Somalia ist nach wie vor schwach, mangelhaft ausgestattet und ungleich verteilt. Darüber hinaus besteht ein kritischer Mangel an Kapazitäten von Gesundheitspersonal – in Somalia sind nur etwa 6300 Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen tätig. Bei einer Bevölkerung von etwa 12 Millionen Menschen sind das etwa 1900 Personen pro Kopf. Diese Situation erschwert die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten und gefährdet die Gesundheit der betroffenen Gemeinschaften in hohem Mass.

Die grosse Entfernung zu den Gesundheitseinrichtungen, der Mangel an Medikamenten, Ausrüstung und Dienstleistungen, das Fehlen von Personal und unqualifiziertes Personal sind grosse Hindernisse für die Nutzung der öffentlichen Gesundheitsdienste.

Das Hauptziel unseres Gesundheitsprojektes in Somalia besteht darin, die medizinische Versorgung von Müttern, Neugeborenen und Kindern zu verbessern. Wir stellen den Zugang zu medizinischer Beratung und Behandlung für ganze Gemeinschaften sicher und stärken die soziale Verantwortung in den Gemeinschaften selbst.

Icon Kind-halten

Ziel 1 Wir verbessern die medizinische Versorgung von Müttern, Neugeborenen und Kindern.

Icon Medikament

Ziel 2 Wir stellen den Zugang zu medizinischer Beratung und Behandlung für ganze Gemeinschaften sicher.

Icon Dialog

Ziel 3 Wir stärken die soziale Verantwortung in den Gemeinschaften.

Ayan (18 Monate) und Rahma

Rahma brachte ihre 18 Monate alte Tochter Ayan, die an schwerer akuter Unterernährung litt, in ein Stabilisierungszentrum.

Unsere Ansätze

Wir sehen die folgenden drei Prinzipien als die wichtigsten Ansätze, um Kindern zu helfen und die Kindersterblichkeit in Gesundheitsprojekten zu reduzieren. Sie sind praxisorientiert und für die Anwendung in verschiedenen Situationen und Ländern geeignet.

Gesundheit von Müttern und Neugeborenen

Die ersten 28 Tage sind die kritischste Zeit für ein Neugeborenes – 2,7 Millionen Neugeborene sterben jedes Jahr in dieser Zeit. Die meisten Todesfälle bei Neugeborenen lassen sich durch gezielte Aufklärung und Unterstützung der Mütter während der Schwangerschaft und nach der Geburt verhindern. Schlechte Ernährungsgewohnheiten bei Säuglingen und Kleinkindern, wie auch das Nicht-Stillen, tragen wesentlich zu einer hohen und anhaltenden Unterernährung bei.

Ernährung für Kleinkinder

Da jedes siebte Kind in Somalia vor seinem fünften Geburtstag stirbt, fordern und unterstützen wir die Ernährung von Kleinkindern, um ihr Überleben zu sichern und ihnen eine gesunde körperliche und kognitive Entwicklung zu ermöglichen. Akute Unterernährung, Mikronährstoffmangel sowie schlechter Zugang zu Trinkwasser und schlechte persönliche Hygienepraktiken sind die Hauptursachen für die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren.

Einbeziehung der lokalen Gemeinschaft in die Projekte

Wenn wir ganze Gemeinschaften in Gesundheitsprojekte einbeziehen, können Kinder selbst in abgelegenen Gebieten zu Hause behandelt werden. Dies kann oft ein lebensrettender Faktor sein.

Flexible und anpassungsfähige Projektarbeit

Um die Reaktionsfähigkeit auf den sich ändernden Kontext und unser kontinuierliches Lernen zu gewährleisten, setzen wir kein fix definiertes Programm von Aktivitäten während der Projektlaufzeit um. Die folgenden Strategien beschreiben, wie wir unsere Aktivitäten flexibel der Situation anpassen und somit je nach Kontext die bestmöglichsten Erfolge erzielen können.

Um die Qualität unserer Gesundheitsleistungen zu verbessern, werden die Einrichtungen durch eine verbesserte physische Infrastruktur und eine erhöhte Kapazität der Arbeitskräfte unterstützt. Zusätzlich werden mobile Gesundheitsteams und ein Netzwerk von freiwilligen Gesundheitshelfern ausgebildet, die auch abgelegene Gebiete erreichen können.

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt dieses Projekts, sowohl auf der Ebene des Gesundheitsministeriums als auch auf der lokalen Ebene. Dieses Projekt fördert ein dezentralisiertes System der Gesundheitsversorgung. Direkt gestärkt werden lokale Gemeinschaften mit Einbezug der Behörden der Distrikte, während die regionalen und nationalen Behörden weiterhin Unterstützung, Aufsicht und Rechenschaftspflicht übernehmen.

Die Eigenverantwortung und Rechenschaftspflicht der Gemeinschaften ist wieder zu einer der wichtigsten Prioritäten für Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt geworden. Um dies zu erreichen, ist die direkte Einbeziehung der Nutzer oder der Öffentlichkeit in die Erbringung und Qualität der Gesundheitsdienste wichtig. Dadurch wird die Entstehung einer sozialen Distanz und einer kulturellen Kluft zwischen den Leistungserbringern und den lokalen Gemeinschaften, denen sie dienen, verhindert.

Die Eigenverantwortung und Rechenschaftspflicht der Gemeinschaft ist wieder zu einer der wichtigsten Prioritäten für Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt geworden.

Carlos Diaz Leiter Emergency Response Save the Children Schweiz

Fatima (9 Monate) wurde mit Unterernährung an ein Stabilisierungszentrum überwiesen, wo mit sie speziell nährstoffreichem Essen versorgt wurde.

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