Projektort

Seit 2019 im Rohingya Vertriebenenlager in Bangladesch in den Blöcken 4, 13 und 18, Ukhiya Upazilla, Distrikt Cox's Bazar.

Schulbuch

Projektinhalt

Rohingya-Mädchen ohne Zugang zu formaler Bildung werden von Rohingya-Mädchen mit Bildungshintergrund unterrichtet.

Helfende Hände

Projektziel

Rohingya-Mädchen erhalten eine grundlegende Schulbildung und dadurch die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.




das projekt in kürze 

Mädchen unterrichten Mädchen

Tausende Rohingya-Kinder in den Flüchtlingslagern Bangladeschs haben keinen Zugang zu Bildung – besonders Mädchen sind benachteiligt. Strenge Geschlechternormen und Sicherheitsbedenken hindern viele daran, die Schule zu besuchen oder ihre Unterkunft allein zu verlassen. Isolation und frühe Ehen sind häufig die Folge.

Unser Peer-Education-Programm (PEP) bietet seit 2019 eine effektive und kulturell sensible Lösung: Mädchen, die in Lernzentren (schulähnliche Einrichtungen) eingeschrieben sind, unterrichten vier andere Mädchen, die nicht zur Schule gehen, in einem sicheren Umfeld. Seit dem Start haben bereits Tausende von Mädchen das Programm abgeschlossen und sind in die formale Bildung übergegangen.

Bemerkenswert ist, das Projekt geht über die Bildung hinaus. Lehrkräfte und Betreuer:innen in der Gemeinde sorgen für Qualität und Konsistenz, während Eltern und lokale Akteure aktiv eingebunden sind und für die Bedeutung gleicher Chancen für Mädchen sensibilisiert werden.

Unser Peer-Education-Programm wurde entwickelt, um das Lernen direkt zu den Mädchen zu bringen, die nicht zur Schule gehen dürfen. Mädchen unterrichten Mädchen in ihrem Zuhause. Seit 2019 ein erfolgreiches Projekt auf das wir sehr stolz sind.

Adam Cianciara | Head Program Partnerships
Adam Cianciara Head Foundations, Major Donors & Legacies

Ausgangslage 

Eine Million Rohingya-Flüchtlinge

Mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge leben derzeit in überfüllten Lagern in der Nähe von Cox’s Bazar in Bangladesch. Die Hälfte von ihnen sind Kinder. In den Lagern gibt es zwar schulähnliche Einrichtungen, aber fast die Hälfte aller Kinder hat keinen Zugang zu Bildung. Für heranwachsende Rohingya-Mädchen sind die Barrieren noch gravierender. Strenge Geschlechternormen, verbunden mit tief verwurzelten Sicherheitsbedenken, führen dazu, dass viele Mädchen, sobald die Pubertät beginnt, eine dramatische Einschränkung ihrer Freiheit erfahren. Ihre Mobilität ist stark eingeschränkt – viele dürfen weder allein ihr Zuhause verlassen noch eine Schule besuchen.

  • In den Gebieten, auf die unser Projekt abzielt, gehen nur noch 15% der Mädchen im Teenageralter zur Schule.
  • Über allen Rohingya-Lagern in Cox’s Bazar hinweg haben nur 8% der Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren Zugang zu irgendeiner Form von Bildung.
  • Fehlende Bildung, geringe Alphabetisierung und eingeschränkte soziale Kontakte führen dazu, dass viele Mädchen isoliert sind. Da es keine Alternativen gibt, werden viele dieser Mädchen in eine frühe Heirat gedrängt.

Über allen Rohingya-Lagern in Cox's Bazar hinweg haben nur 8% der Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren Zugang zu irgendeiner Form von Bildung. Ohne Perspektive werden viele dieser Mädchen in eine frühe Heirat gedrängt.


Projektinhalt

Das Lernen zu den Mädchen bringen

Unser Peer-Education-Programm wurde entwickelt, um das Lernen direkt zu den Mädchen zu bringen, die nicht zur Schule gehen dürfen. Folgende Projektgestaltung ist ausschlaggebend für den Erfolg:

Icon Frau

Peer Facilitatorinnen Jugendliche Mädchen ab 14 Jahren, die bereits Lernzentren besuchen, werden zu Peer Facilitatorinnen ausgebildet. Unter Anleitung von Gemeindelehrer:innen und Bildungsexpert:innen von Save the Children führen diese Peer-Facilitatorinnen Lerneinheiten zu grundlegenden Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten durch.

Icon Mitarbeiterengagement

Peer-Lernende Jede Peer Facilitatorin wird mit 3 bis 4 Peer-Lernenden (im Alter von 11 bis 17 Jahren) zusammengebracht.

Icon Haus

Lernumgebung Die Sitzungen finden in einem zu Hause der Mädchen statt, oft in Anwesenheit einer Mutter, um einen sicheren, kulturell angemessenen und mädchenfreundlichen Lernraum zu schaffen.

Icon Informationen-weitergeben

Qualität und Konsistenz Das Projekt geht über die Bildung hinaus. Lehrkräfte und Betreuer:innen in der Gemeinde sorgen für Qualität und Konsistenz, während Eltern und lokale Akteure aktiv eingebunden und für die Bedeutung gleicher Chancen für Mädchen sensibilisiert werden.


Ergebnisse

Was wir bereits erreicht haben

  • 86% der Mädchen konnten vor dem Projekt nicht lesen und schreiben. Nach Abschluss des Projekts hatten 76% der Mädchen gelernt, einzelne Wörter zu schreiben, und 16% der Mädchen waren in der Lage, ganze Sätze zu schreiben.
  • Auch die Rechenfähigkeiten hatten sich deutlich verbessert. Vor dem Projekt waren nur 23% der Mädchen in der Lage, mindestens 10 Zahlen zu schreiben. Nach dem Abschluss waren 99% der Teilnehmenden dazu in der Lage.
  • Vor dem Projekt waren nur 25% der Mädchen in der Lage, mindestens 5 fehlende Nummern zu identifizieren. Am Ende des Projekts wussten alle Mädchen, wie es geht.
  • Darüber hinaus zeigten alle Beteiligten ein hohes Engagement für das Projekt, die Anwesenheitsquote lag bei nahezu 99 Prozent.
  • Langfristige Wirkung: 111 Absolventinnen des Projekts, die während des Programms oder später 18 Jahre alt wurden, wurden Lehrerinnen inoffiziellen Einrichtungen oder fanden andere Jobs im Camp.
Bereits
2760

Rohingya-Mädchen haben den Peer-Education-Lernzyklus erfolgreich abgeschlossen.

86% der Mädchen konnten vor dem Projekt nicht lesen und schreiben. Nach Abschluss des Projekts hatten 76% der Mädchen gelernt, einzelne Wörter zu schreiben, und 16%.

Auch die Rechenfähigkeiten hatten sich deutlich verbessert. Vor dem Projekt waren nur 23% der Mädchen in der Lage, mindestens 10 Zahlen zu schreiben. Nach dem Abschluss waren 99% der Teilnehmenden dazu in der Lage.

Mädchen während einer Peer-Education-Sitzung in Begleitung einer Lehrperson. Das zu Hause eines der Mädchen wurde von den Mädchen und der Familie so dekoriert, dass es dem örtlichen Klassenzimmer ähnelt.

Alle Beteiligten zeigten ein hohes Engagement für das Projekt, die Anwesenheitsquote lag bei nahezu 99 Prozent.

Vor dem Projekt waren nur 25% der Mädchen in der Lage, mindestens 5 fehlende Nummern zu identifizieren. Am Ende des Projekts wussten alle Mädchen, wie es geht.


Zielsetzung

Was wir noch erreichen möchten

Aufbauend auf den Erfolgen der vorangegangenen Phasen des Peer-Education-Programms wollen wir das Projekt um 28 Monate verlängern und neue Jahrgänge von Rohingya-Mädchen aufnehmen, die derzeit nicht zur Schule gehen. Das Projekt richtet sich an Teilnehmerinnen aus verschiedenen Blöcken der Lager 4, 13 und 18, Ukhiya Upazilla, Distrikt Cox's Bazar, Bangladesch. Die Zielgruppen sind 2'400 Rohingya-Mädchen (11-17 Jahre) ohne Zugang zu formaler Bildung (Peer Lernende) und 600 jugendliche Mädchen (14-17 Jahre), Schülerinnen aus Lernzentren (Peer Facilitatorinnen). Des weiteren sollen 2400 Eltern an Elternsitzungen teilnehmen und 20 lokale Lehrkräfte (pädagogische Betreuer) ausgebildet werden.

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Für Kinder. In der Schweiz und weltweit.