Ein Zeltlager in der Provinz Kunar, das Menschen beherbergt, die durch das Erdbeben ihr Zuhause verloren haben.
«Ich dachte, vielleicht ist die ganze Welt zerstört.»
Die betroffenen Gebiete waren bereits vor dem Erdbeben aufgrund ihrer Abgeschiedenheit schwer zugänglich – jetzt erschweren zusätzlich Erdrutsche und Felsstürze den Zugang zu den zerstörten Dörfern massiv.
Die Geschichte von Samsoor* und seiner Familie
Samsoor* (25) aus der Provinz Kunar ist einer von Tausenden Betroffenen, der durch das Beben alles verloren hat. Er berichtet über die verheerenden Auswirkungen, welche das Erdbeben auf sein Zuhause und seine Gemeinschaf hat. In der besagten Nacht stürmte er mit seiner kleinen Tochter auf dem Arm in die stockdunkle Nacht hinaus. «Alles war im Haus unter den Trümmern begraben – das Einzige, was ich mitnehmen konnte, war mein Handy. Ich versuchte mit der Handy-Taschenlampe etwas zu sehen, aber erkannte, dass alles um mich herum zerstört war. Ich dachte, vielleicht ist die ganze Welt zerstört.»
Trotz der Gefahr durch Erdrutsche und Dunkelheit gelang es ihm, seine verletzten Angehörigen zu retten, darunter auch seine Mutter und seinen Vater, während er gleichzeitig um den Verlust anderer Familienmitglieder trauerte – darunter seine Schwester.
Ich hatte eine Schwester mit einem 40 Tage alten Baby. Ich fand sie nach 24 Stunden unter den Trümmern. Meine Schwester hatte nicht überlebt – aber das Baby lebt und ist gesund.
Es ist leider kein Einzelschicksal. Vor der Katastrophe wurden im Dorf Landwirtschaft, eine Klinik, eine Moschee und eine Schule betrieben. Etwa 200 Familien lebten dort gemeinschaftlich und verdienten ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Feldfrüchten und Milchprodukten. Die plötzliche Zerstörung löste Panik und Chaos aus – Häuser stürzten ein, der Strom fiel aus, viele Familienmitglieder wurden verletzt oder gelten als vermisst.
Konkrete Hilfe durch SAve the Children
Samsoor* erhielt von Save the Children 20’050 AFN (etwa 240 CHF), ein Hygienepaket (mit Handtuch, Shampoo, Seife, Zahnbürste usw.), ein Reparaturset für das Haus (mit Handkarren, Schaufel und anderen Materialien) sowie ein Küchenset (mit Schüssel, Eimer, Becken, Löffel und anderen wichtigen Gegenständen).
*Name wurde geändert.
Save the Children ist und bleibt vor Ort
Das Leben nach dem Beben
Wie immer ist die Situation für Kinder besonders kritisch:
- Laut den Vereinten Nationen sind mehr als 260’000 Kinder vom Erdbeben betroffen,
- mindestens 270 Kinder wurden zu Waisen.
- Die Bedingungen im Land sind aufgrund politischer und geografischer Herausforderungen schwierig,
- aber Save the Childern ist vor Ort.
