Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, Dürren oder andauernder Regen – die Klimakrise verändert unsere Welt grundlegend. Vor allem für das Leben der Jüngsten hat dies schwerwiegende Folgen. Rund 720 Millionen Kinder sind weltweit von der Klimakrise betroffen.

Die Bedrohung der Kinder und ihrer Rechte durch den Klimawandel ist nicht theoretisch: Sie ist real und sie ist dringend. Das zeigt auch der neue Report „Born into the Climate Crisis“ auf alarmierende Weise. Dieser wurde von Save the Children in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team von Klimaforscher*innen unter der Leitung der Vrije Universiteit Brussel (VUB) veröffentlicht. Demnach hat sich die Zahl der klimabedingten Katastrophen in den vergangenen zwanzig Jahren gegenüber den vorherigen Jahrzehnten weltweit verdoppelt. Im Jahr 2020 geborene Kinder erleben zudem durchschnittlich zweimal so viele Waldbrände, dreimal so viele Dürren und Ernteausfälle, dreimal mehr Überflutungen sowie siebenmal mehr Hitzewellen wie im Jahr 1960 geborene Kinder.

 

Die Klimakrise ist die grösste Bedrohung für Kinder und die Verwirklichung ihrer Rechte über Grenzen und Generationen hinweg. Die Klimakrise ist in ihrem Kern eine Kinderrechtskrise.

Inger Ashing Geschäftsführerin Save the Children International

Im Jahr 2020 wurden der Grossraum Jakarta, Banten und West-Java überflutet.

Die Klimakrise und ihre Auswirkungen…

Bleibt der Regen aus oder zerstören Stürme und Fluten die Lebensgrundlagen der Menschen, trifft das die Ärmsten besonders hart. Die Zukunftschancen dieser Kinder verschlechtern sich weiter: Viele sind unter anderem von Hunger betroffen, können nicht zur Schule, erleben Gewalt und Konflikte, verlieren ihren Lebensunterhalt oder sind aufgrund der Geschehnisse zur Flucht gezwungen. Diese Kinder haben Probleme geerbt, die sie nicht selbst geschaffen haben.

… auf die Gesundheit

In Burundi, Ostafrika, wird die Dramatik der Klimakrise besonders sichtbar – dies zeigt sich auch in Annabelles Geschichte. Zusammen mit ihrer Familie lebt die 17-Jährige in einer abgelegenen Bergregion Burundis. Vor rund drei Jahren wurden sie von einem Erdrutsch überrascht. Nur knapp entgingen sie der Schlammlawine, die ihren ganzen Besitz unter sich begrub. „Es regnete den ganzen Abend. Plötzlich stürzte ein Berg in der Nähe des Hauses ein“, erzählt Annabelle. Damit verlor die Familie auch ihre Einkommensquelle wie ihre Töpferei und ihren Gemüsegarten.

Die 17-jährige Annabelle aus Burundi, Ostafrika, verlor ihr Haus und ihren gesamten Besitz bei einem Erdrutsch.

Oft reicht es nun nur noch für eine Mahlzeit am Tag, die meistens nur aus Gemüse und Brot besteht. „Durch den Erdrutsch ist es uns jetzt nicht mehr möglich, Essen anzubauen – so sind wir oft hungrig“, erzählt Annabelle weiter. Annabelle ist kein Einzelfall – allein in Burundi verloren in den letzten Jahren über 100’000 Menschen durch Überschwemmungen, Stürme oder Erdrutsche ihr Zuhause.

Icon Brot

So helfen wir Kindern wie Annabelle Annabelle und ihre Familie gehören zu einem lokalen Kinderschutzkomitee, das von Save the Children in Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung eingerichtet wurde. So überwacht die Organisation das Wohlergehen der Kinder in der Region und unterstützt die Eltern.

…auf die Bildung

Geringere Niederschläge, kritische Wasserknappheit und dürreähnliche Bedingungen – besonders Kinder sind die Hauptleidtragenden der sich verschärfenden Klimakrise in Somalia. Auch die dreizehnjährige Muna bekommt die Folgen des Klimawandels stark zu spüren. Die meisten Menschen in ihrer Gemeinde mussten auf der Suche nach Weideland und Wasser für ihr Vieh wegziehen. Zudem wurde Munas Schule aufgrund von grossem Wassermangel und fehlenden Gehältern für die Lehrer im August 2020 geschlossen. Seither hat sie an keinem Unterricht mehr teilgenommen. Trotzdem lernt sie jeden Tag zu Hause, um das bereits Gelernte nicht zu vergessen.

Muna möchte das Gelernte nicht vergessen und übt fleissig.

In Somalia, wo bereits weniger als 50 Prozent der Kinder im schulpflichtigen Alter zur Schule gehen, hat die Klimakrise die Zahl derer, die keine Schule besuchen, deutlich erhöht. Man schätzt, dass rund drei Millionen Kinder nicht zur Schule gehen.

Icon Bildung

So helfen wir Kindern wie Muna Save the Children stellt Wasser, therapeutische Nahrungsmittel für unterernährte Kinder, medizinische Notversorgung sowie finanzielle Hilfe für die von Dürre betroffenen Gemeinden zur Verfügung. Zudem arbeiten wir mit lokalen Regierungen zusammen, um die langfristige Widerstandsfähigkeit der Gemeinden gegen Klimaschocks zu stärken.

… auf die Armut

Vor bald einem Jahr wüteten die Wirbelstürme Eta und Iota an der Karibikküste von Nicaragua. Die beiden Stürme verwüsteten innerhalb von zwei Wochen mehrere Regionen und hinterliessen eine Spur der Zerstörung. Sie entwurzelten Bäume, deckten Dächer ab und liessen Flüsse über die Ufer treten. „Am Tag des Hurrikans hatte ich Angst“, erzählt Mirna, die mit ihrer Familie in Nicaragua lebt. „Meine Familie hat ihr ganzes Haus verloren – das Traurigste war, dass ich keinen Schlafplatz mehr hatte“, blickt die 12-Jährige zurück. Doch die Wirbelstürme haben auch die Ernte der Familie beschädigt und somit den Lebensunterhalt der Familie in Gefahr gebracht. „Wir fragen uns, wie wir unser Einkommen sichern sollen. Ich mache mir Sorgen um mein Zuhause und meine Familie.“

Mirna und ihre Familie haben durch die beiden Wirbelstürme Eta und Iota alles verloren.

Icon Haus

So helfen wir Kindern wie Mirna Save the Children hilft Kindern wie Mirna bei den Folgen von verheerenden Naturkatastrophen. Wir unterstützen sie durch das Verteilen von Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser, Decken und anderen lebenswichtigen Dingen. Zudem stellen wir den Familien Materialien wie Buntstifte und Malbücher zur Verfügung, damit die Kinder spielen und ihre Gefühle verarbeiten können.

Report (EN), Born into the Climate Crisis pdf - 7,93 MB

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