Im Gazastreifen ist die Hungersnot nun offiziell. In den Kliniken von Save the Children behandeln wir immer mehr schwer mangelernährte Mütter und Kinder. Israel muss diese menschengemachte Katastrophe für Kinder jetzt beenden!

Radwa*, 30, hält ihre einjährige Tochter Besma* im Arm. Besma leidet unter Mangelernährung, die sich durch den anhaltenden Krieg in Gaza weiter verschärft hat.

Kinder im Gazastreifen

Hungersnot ist bestätigt

Zum ersten Mal in der Geschichte des Nahen Ostens wurde offiziell eine Hungersnot ausgerufen. Rund 132'000 Kinder unter fünf Jahren sind im Gazastreifen vom Hungertod bedroht. Unsere Gesundheits- und Ernährungsteams könnten Leben retten, wenn endlich genügend Hilfsgüter zugelassen würden. Im Moment sind sie völlig überlastet: Sie behandeln täglich 100 Patient:innen – das sind doppelt so viele wie ihre Kapazitäten hergeben. In den ersten beiden Augustwochen waren weit über die Hälfte der schwangeren Frauen und jungen Mütter unterernährt – fast siebenmal mehr als vor Beginn der Belagerung im März.

Seit knapp zwei Jahren schaut die Welt tatenlos zu, wie Kinder im Gazastreifen unvorstellbares Leid erfahren müssen. Nun ist bestätigt: Hunderttausende sind dabei, zu verhungern. Diese menschengemachte Hungersnot ist die Folge der Politik Israels, Hunger als Kriegswaffe einzusetzen. Die anhaltende Blockade von Hilfsgütern hat diese vermeidbare Katastrophe ausgelöst. Israel könnte die Nahrungsmittelknappheit sofort beenden und eine Ausbreitung der Hungersnot verhindern.

Adrian Förster Geschäftsführer Save the Children Schweiz


Save the Children vor Ort

Unser Team von rund 160 Mitarbeitenden ist rund um die Uhr im Gazastreifen im Einsatz. Wir beitreiben unter anderem zwei Zentren für medizinische Grundversorgung, bieten psychosoziale Betreuung an und richten kinderfreundliche Räume ein. Lastwagen von Save the Children, die mit lebensrettenden Gütern beladen sind, warten an der Grenze auf Einlass.

«Hungersnot bedeutet, dass es zu spät für Warnungen ist. Viele Folgen sind für Kinder irreversibel. Die körperlichen und seelischen Schäden werden noch über Generationen hinweg zu spüren sein. Wir fordern die israelische Regierung auf, den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe zu beenden, die Blockade des Gazastreifens aufzuheben und Hilfslieferungen zuzulassen. Und die internationale Gemeinschaft muss endlich alles in ihrer Macht Stehende tun, damit die dringend benötigte Hilfe die Menschen erreicht», sagt Adrian Förster.