In den Entbindungsstationen des Flüchtlingslagers werden durchschnittlich 140 Geburten pro Monat und 80 Konsultationen pro Woche für werdende Mütter durchgeführt.
Hier steht die Gesundheit von Babys und Müttern an erster Stelle: Im grössten Flüchtlingslager Ruandas können neu Kaiserschnitte dank einer medizinischen Einrichtung durchgeführt werden. Allein in den ersten drei Monaten nach der Inbetriebnahme konnte dadurch das Leben von 93 Babys gerettet werden.
Gesundheit von Mutter und Kind an erster Stelle
Das voll ausgestattete medizinische Zentrum im Mahama Flüchtlingslager, in der östlichen Provinz nahe der Grenze zu Tansania, wurde im April dieses Jahres eröffnet. Es wird von Save the Children betrieben und kann täglich bis zu drei Kaiserschnitte bei geflüchteten Frauen sowie Frauen aus den lokalen Gemeinschaften durchführen.
Vor der Eröffnung des Zentrums wurden Frauen bei geburtshilflichen Notfällen an ein Krankenhaus in Kirehe, einer etwa 35 km entfernten Stadt, überwiesen. Diese ist nur über schwer zugängliche und unbefestigte Strassen zu erreichen ist, wobei die Fahrt etwa 1,5 Stunden dauert. Viele Frauen erreichten das Krankenhaus in einem fortgeschrittenen Stadium der Wehen oder mussten während der Fahrt entbinden. Oft war so ihr Leben oder das Leben ihres Babys in grosser Gefahr.
Die Daten zeigen, dass 48 Prozent der Frauen, die mit geburtshilflichen Komplikationen in das Krankenhaus von Kirehe überwiesen wurden, einen Notkaiserschnitt benötigten. Viele erlitten aufgrund der mangelnden Unterstützung während der Wehen zudem Komplikationen nach der Geburt.
Komplikationen bei der Geburt prägen ein Leben lang
Sarah, die 31-jährige Mutter von drei Kindern, lebt seit acht Jahren im Mahama-Flüchtlingslager. Sie erzählte uns, dass sie bei der Geburt ihres ersten Kindes Komplikationen erlitt und zu einem Notkaiserschnitt ins Krankenhaus in Kirehe gebracht werden musste.
Sarah sagte: „Als ich im Krankenhaus ankam, sagten mir die Ärzte, dass das Baby bereits zwischen den Beckenknochen lag. Sie begannen, den Kopf des Babys zu ziehen, um ihm zu helfen, herauszukommen. Aufgrund dessen wurde mein kleiner Junge geschwächt und mit einer körperlichen Behinderung geboren.”
„Mein Sohn sollte eigentlich im ersten Schuljahr sein, aber ich habe ihn nicht in der Schule angemeldet, weil sein Körper unterentwickelt ist und er nicht sprechen kann. Dies hätten wir verhindern können. Wäre ich im Flüchtlingslager operiert worden, hätten die Ärzte sofort einen Kaiserschnitt durchführen können.“
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