Die Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen und Regierungstruppen haben die Lage für Kinder im Osten der Demokratischen Republik Kongo dramatisch verschärft. Es handelt sich um die schwerste Eskalation der Gewalt seit über einem Jahrzehnt. Hunderttausende Kinder sind in Lebensgefahr, verletzt, vertrieben oder von ihren Familien getrennt.
Am 27. Januar 2025 erreichten die Kämpfe Goma, die drittgrösste Stadt des Landes und ein zentraler Standort für humanitäre Hilfe. Mehr als 1,5 Millionen Kinder leben hier – doch sie haben keinen sicheren Ort, an den sie fliehen können.
Allein in der vergangenen Woche wurden 600’000 bis 800’000 Menschen vertrieben. Familien fliehen unter extremen Bedingungen – viele laufen tagelang ohne Nahrung oder Wasser.
Wie wirkt sich die Krise auf Kinder aus?
Kinder stehen im Zentrum dieser Katastrophe. Sie sind nicht nur Opfer der Kämpfe, sondern auch der humanitären Folgen:
- Flüchtlingslager am Stadtrand von Goma wurden von Geschossen getroffen, mit Berichten über getötete und verletzte Kinder und Familien.
- Spitäler sind überlastet, medizinische Hilfe kaum noch möglich. Am Montag traf eine Bombe ein Spital, in dem Neugeborene behandelt wurden.
- Überfüllte Flüchtlingslager erhöhen das Risiko für Krankheitsausbrüche. Die DR Kongo hat bereits in der Vergangenheit mit Ausbrüchen von Mpox, Masern oder Ebola gekämpft.
- Hunger und Mangelernährung nehmen dramatisch zu. Bis Juni 2025 sind 4,5 Millionen Kinder von akuter Mangelernährung bedroht.
- Kinder verlieren ihre Familien. Viele sind auf der Flucht von ihren Angehörigen getrennt worden und sind nun schutzlos der Gewalt ausgeliefert.
- Mehr als 100’000 Fälle sexualisierter Gewalt wurden 2024 gemeldet. Mädchen und Jungen sind in den Lagern besonders gefährdet.
- Alle Schulen in Goma wurden am 29. Januar geschlossen. Kinder verlieren ihren Zugang zu Bildung – damit bleibt ihnen das Recht auf Lernen verwehrt.
Unsere Teams sind in Nord-Kivu, Süd-Kivu und Ituri im Einsatz. In Goma mussten wir unsere Aktivitäten vorübergehend pausieren, um die Sicherheit unserer Teams zu gewährleisten. Unser Büro wurde von einer Explosion getroffen, das Haus eines Mitarbeiters beschossen.
Wir stehen bereit, unsere Hilfe auszuweiten, sobald es sicher ist.
Luftaufnahme eines Flüchtlingslager in DR Kongo © Hugh Kinsella Cunningham / Save the Children
Was fordert Save the Children?
Wir fordern sofortigen Schutz für Kinder und ihre Familien. Alle Konfliktparteien müssen ihrer Verantwortung nachkommen.
Wir fordern sicheren Zugang für humanitäre Hilfe. Die Versorgungslage ist dramatisch – doch fehlender sicherer Zugang verschärft die Not.
Wir fordern internationale Aufmerksamkeit und finanzielle Unterstützung. Die Krise eskaliert, doch es fehlt an Gehör und Mitteln.

Wie hilft Save the Children?
Seit 1994 arbeitet Save the Children in der DR Kongo. Gemeinsam mit 13 lokalen Partnerorganisationen leisten wir lebensrettende Hilfe für Kinder und ihre Familien.
Unsere Schwerpunkte:
- Kinderschutz: Unterstützung für unbegleitete Kinder, Schutz vor Gewalt und Ausbeutung.
- Gesundheit & Ernährung: Behandlung von mangelernährten Kindern, Bereitstellung medizinischer Hilfe.
- Bildung in der Krise: Schaffung sicherer Lernorte für Kinder, deren Schulen geschlossen wurden.
- Wasser, Sanitär- und Hygienemassnahmen: Bau von Brunnen und sanitären Einrichtungen zur Eindämmung von Krankheiten.
Ihre Spende hilft Kindern
Ihre Spende ermöglicht Hilfe und Schutz für die am stärksten
benachteiligten Kinder in der Schweiz und weltweit.
Herzlichen Dank!