Fabian Emmenegger ist Kommunikationsmanager bei Save the Children Schweiz und war vor kurzem für eine Medienreise in Malawi. Im Interview berichtet er, was für ein Projekt er besucht hat und was diese Erfahrung ihm auch persönlich bedeutet.
Wie ist Ihr Fazit?
Nun, Malaria ist in Malawi in allen Teilen des Landes endemisch und somit eine der Haupttodesursachen für Kinder. Dass sich das verändert und unsere Arbeit den Betroffenen direkt hilft, hat mich hoffnungsvoll gestimmt. So wird im Zomba Distrikt zwar momentan noch alles Material von Save the Children bezahlt, doch da sich das nun ändern wird, können wir uns auf die Schulung von Lehrpersonen fokussieren, was eine weitere grosse Wirkung auf die Gesundheit der Kinder haben wird. Die Lehrerinnen und Lehrer, die ich getroffen habe, waren sehr motiviert und haben sich gefreut, dass sie den Schülern helfen können. Ich fand es unglaublich, direkt zu sehen, dass wir einen Unterschied für diese Kinder machen. Das war ein unvergessliches Erlebnis.
Was war Ihre Rolle in diesem Projektbesucht?
Wir waren für eine Medienreise mit zwei Journalisten vor Ort. Dafür habe ich mit Save the Children Mitarbeitenden aus Malawi im Vorfeld ein Programm zusammengestellt und beim Projektbesuch selber sichergestellt, dass die Journalisten einen gesamtheitlichen Blick auf das Projekt erhalten. Die Geschichte eines Kindes sollte gezeigt werden, das in die Schule kommt, sich nicht gut fühlt, untersucht wird, behandelt wird und ans Spital verwiesen wird, damit auch die Leser diesen Prozess verstehen.
Inwiefern hat sich Ihre Perspektive auf die Krankheit Malaria durch diesen Besuch verändert?
Nun ja, sehr. Mir wurde erst vor Ort bewusst, wie omnipräsent das Thema ist. Es ist die Haupttodesursache für Kinder, fast jeder hatte schon Malaria, kennt jemanden, hat Familie dadurch verloren. Das war mir vorher nicht so bewusst, für uns ist das ja nicht so prekär. Auch dass ich einfach ein Medikament nehmen kann und in Malawi so viele Menschen daran sterben finde ich schwierig. Um den Umgang mit dieser Krankheit zu ändern ist unser Projekt ein guter Anfang, eine tolle Intervention. Aber es braucht noch viel mehr gesamtheitliches Umdenken, um diese Krankheit einzudämmen.