Am heutigen Kinderrechtstag geben wir den Kindern das Wort. Wir haben sie gefragt, was sie sich von Erwachsenen in Bezug auf ihre Rechte wünschen. Das sind ihre Antworten.

Heute feiern wir einen wichtigen Meilenstein für die Kinderrechte, der zwei  bedeutende Jubiläen vereint: Vor 100 Jahren erhielten Kinder erstmals eigene Rechte, und vor 35 Jahren trat die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft. Aus diesem besonderen Anlass lassen wir Kinder zu Wort kommen. Was wünschen sich Kinder in der Schweiz für sich und ihre Rechte?

Am 19. Mai 1919, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, betrat Eglantyne Jebb die Bühne der Royal Albert Hall in London. Voller Überzeugung verkündete die Gründerin von Save the Children: «Es gibt nur ein Ziel: so viele Kinder retten wie möglich. Und es gibt nur eine Regel: ihnen helfen, egal in welchem Land sie leben und egal woran sie glauben.»

Die Kinder, die Jebb zu schützen suchte, litten Hunger in Deutschland, Österreich und Ungarn. Für viele waren es die Kinder der ehemaligen Feinde. Aber für Jebb spielte es keine Rolle, wer den Krieg verloren oder gewonnen hatte. Ihr Fokus galt allen notleidenden Kindern.

Vier Jahre später formulierte Jebb in fünf Punkten die Verpflichtungen der Erwachsenen, die Grundbedürfnisse von Kindern zu achten. Der Völkerbund erkannte ihre Forderungen an und verabschiedete die «Genfer Erklärung». Dieses Dokument legte den Grundstein für die UN-Kinderrechtskonvention, die 1989 verabschiedet wurde und bis heute das am weitesten ratifizierte Menschenrechtsinstrument ist.

Die UN-Kinderrechtskonvention ist ein internationales Abkommen, das die grundlegenden Rechte von Kindern weltweit festlegt und schützt.

Im Zentrum der Konvention steht das Prinzip des Kindeswohls. Es verlangt, dass bei allen Entscheidungen, die Kinder betreffen, deren Wohl vorrangig berücksichtigt wird. Eng damit verbunden ist das Recht des Kindes auf Gehör. Kinder sollen an Entscheidungen, die ihr Leben beeinflussen, aktiv beteiligt werden und ihre Meinung dazu äussern.

An alle Erwachsenen, alle Mamis, alle Papis

Icon Dokument

... Kennt die Rechte und haltet sie ein.

Icon Hand-in-Hand

... Achtet mehr darauf, ob Kinder eure Hilfe brauchen.

Icon Sicherheit

... Nehmt Kinder in den Schutz. Ihr dürft uns nicht schlagen.

Icon Gleichung

... Behandelt alle Kinder gleich.

Icon Erwachsener-Kind

... Schliesst kein Kind aus.

Icon Familie

... Wir haben das Recht, Zeit mit unseren Eltern zu verbringen.

Icon Ballspiel

... Wir müssen spielen können. Wir brauchen Platz.

Icon Privatsphere

... Lasst uns alleine, wenn wir es wollen. Klopft immer an, bevor ihr hineinkommt.

Icon Bildung

... Baut mehr Schulen.

Icon Dialog

... Wir haben das Recht auf eine eigene Meinung.

Icon Fluechtende

... Wenn Krieg herrscht, trennt kein Kind von der Familie.

Icon Teddy

... Denkt mal an früher. Ihr wart auch mal klein, so wie wir. Bitte vertraut uns.

Kinder kennen ihre Rechte

Nur wenn Kinder ihre Rechte kennen, können sie sich aktiv einbringen. Deshalb hat Save the Children Schweiz zum diesjährigen Kinderrechtstag eine kindgerechte Version der Kinderrechtskonvention entwickelt. Geben Sie diese an Kinder weiter und diskutieren Sie mit Ihnen über Kinderrechte. Damit noch mehr junge Stimmen hörbar werden.

Die 54 Kinderrechte

Genau solche Gespräche führen wir auch in unserer Projektarbeit für geflüchtete Kinder in der Schweiz: Mit dem KIJUMA-Magazin bieten wir jungen Menschen unter anderem eine Plattform, um ihre Sicht der Dinge mit uns zu teilen. Wir sprechen mit ihnen darüber, welche Bedürfnisse sie haben und finden zusammen Wege, diese auszudrücken und sichtbar zu machen – denn wenn Kinder ihre Rechte kennen, können sie sich auch dafür einsetzen. In einem unserer Workshops bastelten Kinder und Jugendliche zum Beispiel Wimpel mit ihren Rechten.