Nina und Serafina von Save the Children Schweiz teilen, wie sie mit Leidenschaft und Know-how Kinderrechte verwirklichen: von Herausforderungen zu inspirierenden Momenten.
Wir haben Nina und Serafina ein paar Fragen zu ihrer Arbeit bei Save the Children Schweiz gestellt. Als Leiterin der Schweizer Programme ist Nina Hössli verantwortlich für die Strategie- und Programmentwicklung, Schulungen sowie die Koordination mit internen und externen Partner:innen. Serafina stellt sich in ihrer täglichen Arbeit allen Fragen rund um Kindesschutz, Programmentwicklung, Evaluation und Kommunikation.
Gemeinsam sprechen wir über Kinderrechte, Herausforderungen und inspirierende Momente. Dann haben wir sie auch noch zum Fotoshooting gebeten – bei schlechtem Licht und ganz viel Spass.
Wieso braucht es Save the Children in der Schweiz?
Serafina: Auf den ersten Blick besteht in der Schweiz ein grosses Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien.
Nina: Aber, diese Fülle kann darüber hinwegtäuschen, dass es gravierende Lücken in der Umsetzung der Kinderrechtskonvention gibt. Es gibt Gruppen von Kindern, die durch die Maschen des Unterstützungsnetzes fallen, wie geflüchtete Kinder oder auch Kinder von inhaftierten Eltern.
Wie unterscheidet sich Save the Children von anderen Kinderrechtsorganisationen?
Serafina: Save the Children arbeitet mit einer klaren Theory of Change: Um Verbesserungen zu erreichen, braucht es ein Herangehen auf mehreren Ebenen. Es braucht viele verschiedene Akteure, die an einem Strang ziehen. Und es braucht Behörden, Institutionen, Fachorganisationen wie Save the Children, aber auch die Betroffenen selbst, die am besten wissen, was sie für eine Veränderung ihrer Situation benötigen.
Wir alle haben diese Momente, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Gibt es Erlebnis aus eurer Arbeit, das euch in eurem Engagement für die Rechte der Kinder bestärkt hat?
Serafina: Unser Fachanlass im letzten Jahr. Über 50 geladene Gäste aus dem Migrations- und Asylbereich diskutierten über die Lebenssituation geflüchteter Kinder.
Nina: Das hat gezeigt, dass das Bewusstsein für die besonderen Schutzbedürfnisse der Kinder im Asylwesen vorhanden ist, es aber auch grosse Herausforderungen gibt.
Die Arbeit in einem so dynamischen Bereich bringt zweifellos Höhen und Tiefen mit sich. Könnt ihr uns von einer Herausforderung erzählen, der ihr in eurer Arbeit begegnet seid und wie ihr sie gemeistert habt?
Serafina: Der Asylbereich ist mehr Instabilität als Stabilität. In den letzten fünf Jahren hatten wir kein Jahr «courant normal»: Die COVID-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine – und damit der grosse Anstieg bei den Asylzahlen und unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden.
Nina: Wir sind die ganze Zeit daran, unsere Projekte und Angebote an den veränderten Bedarf in den Asylzentren anzupassen. Flexibilität ist die neue Normalität geworden.